Als Bregenz eine vernünftige Verkehrslösung zustande brachte

Aus der Geschichte: Eine Fußgängerbrücke am Leutbühel als Investition in die Zukunft. Eine einmalige Sache?
Bregenz Der Leutbühel gilt seit dem 15. Jahrhundert als Zentrum von Bregenz und hat im Lauf der Zeit schon die ein oder andere Veränderung mitgemacht. Bei Bauarbeiten in den späten 1960er-Jahren wurden Reste einer spätrömischen Anlage entdeckt, was den Platz zur archäologischen Fundzone machte.

Wenig später standen dann noch Rohrverlegungsarbeiten an. Nicht unerwähnt bleiben darf der Umstand, dass der Leutbühel damals ein Verkehrsknotenpunkt war.

In den VN vom 14. April 1973 war folgende Verlautbarung des Bregenzer Bürgermeisters Fritz Mayer abgedruckt: „In den ersten Tagen der Karwoche wird am Leutbühel eine Stahlrohrbrücke aufgestellt werden, die den Fußgängern den unbehinderten und ungefährdeten Übergang über die Bundesstraße ermöglicht. Dieser Übergang wird noch vor den Osterfeiertagen fertiggestellt sein. Fußgänger, die aus welchen Gründen immer, diesen Übergang nicht benützen können oder wollen, dürfen die Fahrbahn im Bereich des Leutbühels nicht mehr überqueren, sie müssen den Schutzweg zwischen Firma Pircher und Medusa benützen. Die Aufstellung der Brücke ist notwendig, damit der durch die Baustellen behinderte Fahrzeugverkehr erleichtert wird.“ Vier Tage später stand die Fußgängerbrücke bereits.


Da ist dann auch die Rede davon, dass die Brücke künftig sehr wohl auch anderorts eingesetzt werden könnte – und da darf die Frage erlaubt sein, wo diese Brücke heute ist.




Verstaubt sie irgendwo am Bauhof? Wurde sie auf einem Lastwagen mit Hilfsgütern in ein Krisengebiet verfrachtet? Es ist ja nicht so, dass es – gerade aktuell – im Stadtgebiet einige Orte geben würde, wo so eine Brücke sinnhaft wäre. Doch vermutlich gilt der Leitsatz: Erst wenn Bregenz komplett autofrei ist, wird man keine Fußgängerbrücken mehr brauchen.