VN-Wirtschaftspreis 2023: Ein Teamspieler mit internationaler Erfahrung

Alfred Felder, Vorstandsvorsitzender der Zumtobel Group AG, hat das Unternehmen auf den Wachstums- und Innovationspfad zurückgeführt.
Dornbirn Mit 19 Jahren hat Alfred Felder seine Heimat verlassen. Den Südtiroler, aufgewachsen auf über 1100 Meter Seehöhe in einem kleinen Bauerndorf, zog es in die große Welt, die zuerst einmal Wien war. Dort studierte Felder Elektrotechnik an der Technischen Universität. Das richtige Rüstzeug für seine weitere Laufbahn und auch das, was ihn interessierte. „Zuerst war ich forschend tätig, meine weiteren Stationen führten mich auch zur Entwicklung und Vermarktung, zur Führung von Teams und schließlich zu einer Kombination all dieser Bereiche“, erzählt der polyglotte Manager, der nach Jahren bei großen Konzernen wie Siemens im Jahr 2012 nach Dornbirn kam.

Felder reizte es, bei einem im internationalen Vergleich mittelständischen Unternehmen in Europa eine Führungsposition zu übernehmen. Und für ein weltweit tätiges Unternehmen wie die Zumtobel Group brachte er alle Voraussetzungen mit: Erfahrung in der Forschung (dafür hat Felder bereits in seiner Zeit bei Zumtobel einen wichtigen Wissenschaftspreis bekommen), in der Produktion und in der Organisation eines Unternehmens und die Kenntnis wichtiger internationaler Märkte. Und nach Jahren in Asien für seine deutschen Arbeitgeber, bei der er z. B. die OLED-Technologie in die Konzerne brachte und das Asiengeschäft ausbaute, wollte er nach Europa zurückkehren.
Start bei Tridonic
Er war der richtige Mann für die Zumtobel-Tochter Tridonic, und er ist „auch heute stolz, dass Tridonic zu den innovativsten Unternehmen in Österreich zählt, wie man anhand der Patentanmeldungen sieht“.

Vier Jahre beim Lichtkomponentenhersteller Tridonic zeigten seine Managementfähigkeiten, Aufsichtsratsvorsitzender Jürg Zumtobel holte ihn in den Vorstand des zu diesem Zeitpunkt mit schweren Turbulenzen kämpfenden Lichtkonzerns, der bei wichtigen technologischen Schritten ins Hintertreffen geraten ist und auch Probleme im Management zu bewältigen hatte.
2018 übernahm er zuerst interimistisch, kurz danach offiziell die Führung des Unternehmens, das er seither wieder „zusammen mit unserem Team, denn alleine kann ich gar nichts ausrichten“ auf die richtige technologische Spur brachte und wirtschaftlich stabilisierte.
Doch Zeit, die Füße hochzulegen, bleibt Felder nicht: Die Entwicklung in der Branche geht mit Riesenschritten weiter, die Digitalisierung ist auch bei Zumtobel längst eingezogen – „ein großes Thema bei uns ist die Nachhaltigkeit“, zählt er nur einige der Herausforderungen auf.
Begründung der Jury
Alfred Felder hat die Führung des Technologieunternehmens Zumtobel Group in einer für die Firma schwierigen Zeit übernommen. Dem Manager ist es gelungen, das weltweit tätige Unternehmen nicht nur zu konsolidieren, sondern auch wieder zu einem internationalen Technologieführer der Branche zu machen. Auch in der Belegschaft, die in den Jahren vor 2018 starke Verluste erleiden musste, konnte er wieder Stabilität und Vertrauen in die Führung herstellen.
Auf der internationalen Unternehmerbühne zuhause
Dornbirn Der heurige Wirtschaftsspreisträger Alfred Felder hat seine ersten Meriten als Forscher erworben. Seine erste öffentliche Ehrung war kein Wirtschafts- sondern ein Wissenschaftspreis, den er in seiner Funktion als Forscher beim deutschen Weltkonzern Siemens entgegennehmen durfte. Seine wissenschaftliche Arbeit ist es auch, die ihn nicht nur als Geschäftsführer eines Unternehmens auszeichnet, sondern die auch für entscheidende Impulse in Forschung und Entwicklung sorgt, die auch bei der Zumtobel Group eine entscheidende Rolle spielt.Ein Pionier in Asien

Felder war während seiner Karriere bei Siemens und später Osram auch ein Pionier im Asiengeschäft dieser Unternehmen. Er arbeitete für Siemens sechs Jahre lang in Japan dem Vorstand zu und führte bei Osram bereits im Jahr 2003 die OLED-Technologie ein. Für den deutschen Technologiekonzern war er für das LED-Asiengeschäft zuständig und verlegte das chinesische Hauptquartier der Münchner von Shanghai nach Hongkong. Nach Jahren im Fernen Osten wollte er nach Europa zurückkehren, konkret zur Firma Tridonic, heute führt er die gesamte Zumtobel Group.


Alfred Felder
Vorstandsvorsitzender der Zumtobel Group
Geboren 20. Juli 1963
Ausbildung Technische Universität Wien, Abschluss als Doktor der Elektrotechnik
Laufbahn Leitende Positionen bei Siemens und Infineon (1994 bis 2003), Management Osram (2004 bis 2011), GF Tridonic (2012 bis 2016), Vorstand Zumtobel Group (2016 bis 2018), CEO Zumtobel Group (seit 2018)Familie verheiratet, eine Tochter
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.