Der Ex-Lebensgefährtin gedroht: “Ich werde dir das Kind aus dem Bauch schneiden”

23-Jähriger soll seiner schwangeren ehemaligen Freundin Gewalt angetan haben.
Von Norea Ertl
Feldkirch Am Montag musste sich ein 23-Jähriger vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Er soll seine damalige Lebensgefährtin im vergangenen Jahr am Körper verletzt haben. Unter anderem habe er ihr, als sie schwanger war, in den Bauch geschlagen und gedroht, ihr das gemeinsame Kind aus dem Bauch zu schneiden.
“Sie war extrem eifersüchtig”
Der Angeklagte weist die Vorwürfe zurück: “Ich habe sie nie geschlagen!” Seine Freundin sei einfach extrem eifersüchtig gewesen und habe sein Handy ständig kontrolliert. Als sie dann im September schwanger geworden sei, habe sie sich komplett verändert: “Plötzlich passte ihr gar nichts mehr”, sagt der 23-Jährige. Ständig hätte sie gedacht, dass er eine andere habe. Das hielt er irgendwann einfach nicht mehr aus und beendete die Beziehung im Jänner, wie der im Oberland wohnhafte Mann angibt.
“Sicher zehn Mal geschlagen”
“Am Anfang war die Beziehung noch harmonisch”, gibt das Opfer, die 34-jährige Ex-Freundin des Angeklagten, in ihrer Einvernahme zu verstehen. Zusammengekommen seien die beiden im Jänner des vergangenen Jahres, nach ein paar Monaten hätten die körperlichen Übergriffe begonnen. Bis zum Beginn der Schwangerschaft mit dem gemeinsamen Kind im September habe der Beschuldigte die 34-Jährige “sicher zehn Mal” geschlagen, wie die Frau behauptet. Dabei habe es sich um Schläge in die Brust, den Oberarm und den Unterschenkel sowie Würge-Attacken gehandelt. Nach dem Beginn der Schwangerschaft habe er sie außerdem mehrmals in den Bauch geschlagen. Auch Drohungen wie “Wenn ich nicht mit dem Kind leben kann, kannst du es auch nicht”, oder dass er sie umbringen und ihr das Kind aus dem Bauch schneiden werde, seien immer wieder gefallen.
Streit wegen Drogenkonsum eskaliert
Am 26. November habe der Angeklagte ihr während eines Streits wegen seines Alkohol- und Cannabiskonsums ins Gesicht geschlagen. Außerdem hätte er versucht, sie zu würgen. Als die 34-Jährige ihn mit dem Fuß wegstoßen wollte, schlug er 15 bis 20 Mal mit der Faust auf ihr Bein ein. Die schwangere Frau zog sich infolge dessen mehrere Hämatome zu, die sie am 4. Dezember abfotografierte und die auch im Akt vorliegen. Nach dem Vorfall habe sie ihren Peiniger überall auf dem Handy blockiert und sei zu ihrer Cousine gezogen, wie sie angibt. “Dann hat er mich vom Handy seiner Mutter angerufen und wieder bedroht”, so das Opfer.
Arzt war Auslöser für Anzeige
Auf Frage von Richter Martin Mitteregger, wieso sie den Vorfall denn erst am 20. März 2023 anzeigte, sagt die junge Frau, sie habe ihm noch zwei Chancen gegeben, sich zu bessern: “Wir haben über die Gewalt geredet, er hat versprochen, dass er es nicht mehr macht”, erläutert die baldige Mutter. Dann sei sie aber bei einem Arzt gewesen, der ihre Verletzungen am Bein sah, die aus dem Angriff im November resultierten. Nachdem sie ihm erklärte, woher diese kamen, habe der Arzt gesagt, wenn sie selbst keine Anzeige mache, dann würde er es tun. “Er hat gesagt, dass das nicht gut für mich und mein Kind ist”, so die 34-Jährige.
Strafantrag ausgedehnt
Aufgrund der Ausführungen des Opfers über die körperlichen Misshandlungen, die über mehrere Monate stattfanden, dehnt die Staatsanwältin den Strafantrag aus. Zusätzlich muss er sich wegen dem unerlaubten Umgang mit Suchtgiften verantworten. Richter Mitteregger vertagt die Verhandlung, der Prozess wird Anfang Juni weitergeführt.
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