“Lulu” klopfte am WM-Podest an

Sport / 10.05.2023 • 21:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Lubjana Piovesana zeigte bei der WM in Doha groß auf.
Lubjana Piovesana zeigte bei der WM in Doha groß auf.

Die Neo-Österreicherin Lubjana Piovesana landet bei ihrer ersten Judo-WM auf dem fünften Rang.

Es war der fast perfekte Einstand für Lubjana Piovesana bei einem großen Wettkampf für das österreichische Judo-Nationalteam. Die 26-Jährige, die Anfang des Jahres die österreichische Staatsbürgerschaft erhielt, verpasste bei der Judo-Weltmeisterschaft in Doha (Katar) in der Kategorie bis 63 Kilogrammknapp die Medaillen und wurde Fünfte. Im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille lieferte Piovesana der jungen Ungarin Szofi Ozbas einen offenen Schlagabtausch, der in der regulären Kampfzeit allerdings ohne Wertung blieb. Im anschließenden Golden Score, in dem die erste Wertung entscheidet, übernahm Ozbas das Kommando und triumphierte schließlich dank einer späten Wertung. “Die Ungarin ist zwar erst 21 Jahre alt, aber international schon erfahrener. Trotzdem darf ‘Lulu’ stolz auf ihre Leistung sein”, sagte Cheftrainerin Yvonne Snir-Bönisch über Piovesana.

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Im Kampf um Rang drei übernahm zunächst Piovesana die Kontrolle. <span class="copyright">Gepa</span>
Im Kampf um Rang drei übernahm zunächst Piovesana die Kontrolle. Gepa

Piovesana, die in Schwarzach lebt und meist in Linz oder Hohenems traininert, hatte vor der WM in der Weltrangliste nur den 61. Rang belegt, da sie vor dem Nationenwechsel eine zweijährige Wettkampfpause auf höchstem Niveau einlegen musste. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Auslosung für die ehemalige U23-Europameisterin. In der ersten Runde stellte sich ihr die erfahrene US-Amerikanerin Martin Hannah in den Weg, doch Piovesana siegte nach nur 1:23 Minuten Kampfzeit. In der zweiten Runde wartete mit der Weltranglistensechsten Katharina Haecker eine der Mitfavoritinnen auf den WM-Titel. Doch Piovesana überraschte die Australierin und schickte sie mit einem spektakulären Ura-Nage-Wurf auf die Matte.

Piovesana marschierte durch die Vorrunde. <span class="copyright">Gepa</span>
Piovesana marschierte durch die Vorrunde. Gepa

Als auch die Russin Kamila Badurova und die Mexikanerin Prisca Awiti Alcaraz der Wahl-Vorarlbergerin keine Paroli bieten konnten, hatte Piovesana ihren Pool gewonnen und stand bereits im Halbfinale. Dort traf sie bei ihrer ersten Weltmeisterschaft in der Allgemeinen Klasse auf die französische Olympiasiegerin von 2021 und fünffache Weltmeisterin Clarisse Agbegnenou. Kurz vor Ende des Kampfes gelang der 30-Jährigen eine Wertung gegen die Österreicherin, die nun volles Risiko gehen musste. 20 Sekunden vor Schluss entschied eine Ippon-Wertung schließlich zugunsten der Französin, die im Finale auch die Slowenin Andreja Leski bezwang und ihren sechsten Titel einfuhr.

Sechster Titel für Agbegnenou. <span class="copyright">Gepa</span>
Sechster Titel für Agbegnenou. Gepa

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Piovesana, die von ihren Trainingskollegen und Freunden “Lulu” genannt wird, wird in Weltrangliste einen großen Schritt nach vorne machen, die gebürtige Britin peilt eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr an.

Piovesana in der Vorbereitung. <span class="copyright">Gepa</span>
Piovesana in der Vorbereitung. Gepa

Eklat bei der WM

Auf den Zuschauerrängen kam es zu einem Ausschluss von Fans, die sich geweigert hatten, ein russisches Militärsymbol zu entfernen. “Sie wurden aufgefordert, die Gegenstände zu entfernen, was sie nicht wollten. Deshalb wurden sie aus der Halle entfernt und dürfen sie nicht wieder betreten”, sagte ein IJF-Sprecher insidethegames laut dpa. Das Georgsband ist ein russisches Militärabzeichen, welches von vielen Ukrainern als Symbol russischer Aggression angesehen wird und in mehreren europäischen Ländern verboten ist.

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