“Vorarlberger sparen nicht beim Sommerurlaub”

Für den Sommerurlaub muss man heuer tiefer in die Tasche greifen. Die Reiselust ist trotzdem groß.
Schwarzach Preisfrust statt Reiselust? Von wegen! Die Vorarlberger sehnen sich nach Sonne, Strand und Meer. Trotz hoher Inflation und Teuerung wollen sich die Vorarlberger den Sommerurlaub nicht nehmen lassen. “Die Vorarlberger sparen eher an anderen Ecken, aber nicht beim Urlaub. Es ist nach wie vor ein Nachholbedarf zu spüren”, weiß Reiseexperte und Sprecher der Vorarlberger Reisebüros, Klaus Herburger. Für den Sommerurlaub muss man heuer wesentlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Das betreffe vor allem Last-Minute-Urlauber: “Diese zahlen rund 15 Prozent mehr. Wer früh genug dran ist, muss mit fünf bis zehn Prozent mehr rechnen”, weiß Herburger.

Mit der Buchungslage ist der Reiseunternehmer “sehr zufrieden”. In den Vorarlberger Reisebüros verzeichnet man zwischen 15 und 20 Prozent mehr Buchungen als noch im Vorjahr. “Das ist sensationell”, freut sich Herburger. Als beliebtestes Reiseziel entpuppt sich heuer Griechenland. “Das ist unsere umsatzstärkste Destination. Beliebt sind vor allem Inseln wie Rhodos, Kreta oder Santorin.” Hoch im Kurs stehen auch Italien und Spanien mit den Balearen und Kanaren. Kreuzfahrten erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. “Momentan buchen die Vorarlberger quer durch den Gemüsegarten – von der Antarktis bis ins Nordland und natürlich das Mittelmeer, das immer gut geht.” Das Ranking der beliebtesten Reiseziele bei Städtereisen führen heuer Paris, Rom, Barcelona und die Amalfiküste an.

Auch Lara (22) aus Mittelberg hat in diesem Jahr eine Städtereise gebucht. “Ich fliege im Sommer mit einer Freundin nach Barcelona. Ich habe den Urlaub gerade gebucht, weil mir auch aufgefallen ist, dass die Preise ziemlich gestiegen sind”, erzählt sie. Die Teuerung hat auch Milanka (25) aus Dornbirn bemerkt. Den Urlaub möchte sie sich trotzdem nicht nehmen lassen, auch wenn dieser in diesem Jahr aufgrund der hohen Preise kleiner ausfällt. “Wir verbringen unseren Urlaub in Jesolo. Italien bietet sich immer sehr gut für einen kleinen Tapetenwechsel an. Dort bekommen wir Sonne, Strand und Meer zu halbwegs akzeptablen Preisen.”


Michael Nachbaur von High Life Reisen spricht heuer von einem wahren “Reiseboom”. “Die Kunden lassen sich auch von den etwas höheren Preisen nicht abschrecken.” Das Geschäft läuft. “Die Hauptbuchungsmonate Jänner bis März waren wie früher und teilweise noch besser”, sagt Nachbaur. Grund dafür seien unter anderem die attraktiven Frühbucherpreise. “Dieses Jahr wird es eher einen Mangel an verfügbaren Flugplätzen geben für all jene, die kurzfristig einen Urlaub buchen wollen.” Die Flüge von High Life Reisen ab St. Gallen-Altenrhein nach Sardinien seien für Mai und Juni seit zwei Monaten ausgebucht. “Wir beobachten, dass viele Vorarlberger in der Nebensaison in den Urlaub fahren, um etwas zu sparen”, informiert der Reiseexperte.

In Zeiten der Teuerung ließe sich auch ein Trend nach All-inclusive-Reisen beobachten. “Gerade Familien, die an der Budgetgrenze sind, buchen gerne das Komplettpaket, weil sie ganz genau wissen, dass sie alles inkludiert haben und am Ende nicht mehr zahlen.”
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.