Deutscher Minister lobt Vorarlberg, weil …

Winfried Hermann besucht mit Landesrat Daniel Zadra unter anderem Bahnhof in Rankweil.
Rankweil Der Zug stand bereit zur Abfahrt. “So jetzt müssen wir aber los”, sagte Winfried Hermann (Grüne), verabschiedete die Fotografen und stieg ein. In einer der seit Dezember neuen Zuggarnituren ging es am Mittwochmittag von Rankweil nach Bregenz. Es war die letzte Etappe von Baden-Württembergs Verkehrsminister bei seiner dreitätigen Reise durch Österreich und die Schweiz. Einen Tag lang ging es um die Mobilität in Vorarlberg – im regen Austausch.
“Es ist natürlich eine besondere Ehre, wenn der große Bruder uns besuchen kommt”, sagte Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne). “Der Herr Minister ist als ehemaliger Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages natürlich ein langjähriger, profunder Kenner der Verkehrsszene – und es macht uns stolz, wenn wir so viel Lob bekommen und die Anstrengungen honoriert werden.”

Hermann zeigte sich durchaus begeistert vom Mobilitätsangebot in Vorarlberg. Die Vielfalt am Bahnhof in Rankweil überzeugte den Grünen-Politiker ebenso wie die Busverbindungen. “Wir haben in Baden-Württemberg auch die Situation, dass wir viele ländliche Räume haben, und da ist unser Busangebot insgesamt noch nicht so gut wie hier.”
Die Bahnhöfe von morgen
Daher war er am Morgen beim V-Mobil-Center in Feldkirch. “Im Zentrum der Gespräche standen die Angebotsplanung und Angebotsstruktur im öffentlichen Verkehr”, betonte Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Vorarlberg (VVV). “Darüber hinaus haben wir uns auch über Vergabepraxis, Qualitätsstandards, Marketing und die überaus komplexe Frage der Fachkräftegewinnung ausgetauscht.”

Von dort ging es mit dem E-Bus zur Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Rankweil: Verena Seethaler-Steidl, Leiterin des Bereichs “Smart Mobility” beim VVV, stellte die Fortschritte im öffentlichen Verkehr vor, die heute eben gern unter dem Schlagwort “Smart Mobility” zusammenfasst werden. “Unsere Bahnhöfe von morgen verknüpfen Bus, Bahn, Rad und elektrisch betriebene Leihautos mit einer ÖV-Karte”, verdeutlichte sie.

Doch auch gemeinsame Probleme standen auf der Tagesordnung, wie zum Beispiel der Mangel an Buslenkerinnen und Buslenkern. “Da haben wir uns ausgetauscht, wie sehen Modelle aus, was gibt es für Verbesserungsvorschläge”, berichtete Zadra. “Man lernt voneinander, da profitieren beide Partner.”
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Busverkehr soll ausgebaut werden
Für eine gute Kooperation wurden auch schon die nächsten Schritte überlegt. Dabei geht es vor allem um die Anbindung von Stuttgart nach Vorarlberg. “Da gibt es, was die Schiene anbelangt, natürlich langfristige Ausbaupläne”, sagte der Landesrat.


Ausbaupotenziale gibt es auch in Vorarlberg noch. “Ich glaube, wir haben schon einen sehr hohen Standard erreicht, aber wir wollen noch mehr”, kündigte Zadra an. “Wir wollen wirklich ein Angebot schaffen, das eine Konkurrenz zum Auto bietet und zwar was Komfort anbelangt, was den Preis anbelangt, aber was auch Klimafreundlichkeit anbelangt.” Dafür müssten in ländlicheren Regionen noch Ausbauschritte gesetzt werden und in den urbanen Regionen soll die Frequenz Richtung Zehn-Minuten-Takt bei den Bussen schrittweise ausgebaut werden.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.