Ausbau der Fernwärme in Vandans geplant

VN / 26.05.2023 • 09:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Infoveranstaltung Naturwärme Montafon. <span class="copyright">sto</span>
Infoveranstaltung Naturwärme Montafon. sto

Vor Kurzem fand eine Infoveranstaltung zu klimafreundlichen Heizsystemen in Vandans statt.

Vandans Rund 50 interessierte Personen hatten sich am Dienstagabend in der Rätikonhalle eingefunden, um Informationen über Alternativen zu Öl und Gas zu erhalten. Dieter Bischof vom Energieinstitut Vorarlberg stellte zuerst verschiedene Heizsysteme als Alternativen zu Öl und Gas vor, bot Kostenvergleiche und mögliche Förderungen an. „Wichtig ist es, nicht nur die Anschaffungskosten zu berücksichtigen. Auch Ökologie, Verfügbarkeit, Platzbedarf, behördliche Auflagen und Wartungskosten gilt es im Blick zu behalten“, gab Bischof zu bedenken. Das Energieinstitut stellt auf seiner Homepage neben den Informationen zu einzelnen Heizsystemen und Beratungsgesprächen auch den Link zu einem Heizkostenrechner (www.heizkostenrechner.at) zur Verfügung.  

„Gerade bei Altbausanierungen ist es vorteilhaft, vor dem Heizungstausch die Wärmedämmung anzugehen. Damit holt man in der Regel mehr heraus, wie mit der modernsten Heizung“, berichtet Bischof. Die Fördertöpfe seien zumindest für die kommenden zwei bis vier Jahre gefüllt. „Wer also demnächst die Heizung tauschen muss, hat jetzt genügend gute Gründe rasch zuzuschlagen.“  

Ein weiterer Grund, bald zu wechseln, sei das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG), welches die Dekarbonisierung (Abkehr von Kohlenstoff) der Raumwärme bis ins Jahr 2040 regelt. Ab 2023 dürfen kaputte Öl- und Kohleheizungen nur mehr durch klimafreundliche Heizsysteme ersetzt werden. Ab 2025 beginnt die verbindliche Stilllegung von besonders alten Kohle- und Ölheizungen. Bis 2035 müssen alle Ölheizungen in Österreich stillgelegt werden. „Nicht zuletzt aufgrund dieses Gesetzes hat sich die Gemeinde Vandans dazu entschlossen, auch den Ausbau der Fernwärmeheizung zu forcieren“, leitete Bürgermeister Florian Küng zum nächsten Referenten über. 

Ausbau der Fernwärme in Vandans geplant

Was kann die Fernwärme? 

Die Naturwärme Montafon, eine Tochter der Equans-Energie, betreibt seit 2010 zwei Vier-Megawatt-Biomassekessel und erzeugt neben Fernwärme, womit zurzeit ca. 300 Kunden beliefert werden, rund 500 Kilowatt Strom“, erklärt Gregor Kiem-Dibiasi. Das dafür benötigte Holz kommt zu ca. 70 Prozent aus den Standeswaldungen. Da zurzeit nur rund drei Viertel der Kapazität benötigt werden, wird der Fernwärmeausbau Richtung Vandans geprüft. 

Bis dato gibt es fixe Zusagen, die Gemeinde, das Schwimmbad und den Bildungscampus anzuschließen, was mit dem Anschluss einiger Privater rund 40 Prozent des Projektbedarfs ausmacht. „Das Projekt sieht vor, rund 2,5 Kilometer Leitung zu verlegen und zusätzlich einen 150 Kubikmeter großen Pufferspeicher bei der Firma Form zu errichten, um die dortige Abwärme der Produktion zu verwerten“, umriss Kiem-Diabiasi das Konzept. Die Kosten dafür betragen rund drei Millionen Euro.  

„Sobald wir fixe Zusagen in der Höhe von 75 Prozent des Ausbaus haben, können wir das Projekt starten, um im ersten Schritt den Dorfkern ab Herbst 2024 mit Fernwärme zu versorgen“, erzählt der Energieberater von Naturwärme Montafon. Die Kosten für einen Anschluss sind etwas geringer als für eine Öl- oder Gasheizung. „Zudem können auch für dieses System verschiedene Förderungen beantragt werden. Sogar die Rechnungen, die beim Umbau anfallen, können eingereicht werden“, wirbt Kiem-Dibiasi für die Fernwärme. Wichtig ist es, für ein Beratungsgespräch den eigenen Wärmeverbrauch zu kennen. Wer sich für einen Anschluss interessiert, kann sich Informationen direkt bei www.naturwaerme-montafon.at oder auch in der Gemeinde Vandans abholen. STO

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