Alex Ladstätter ist ein Philharmoniker

Kultur / 29.05.2023 • 17:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Ladstätter bei einer Aufführung in Krumbach. <br><span class="copyright">Frederick Sams</span>
Ladstätter bei einer Aufführung in Krumbach.
Frederick Sams

Der Klarinettist Alex Ladstätter ist nach erfolgreichem Probejahr nun Wiener Philharmoniker.

Wien Es war abzusehen, nun ist es offiziell. Nach einem Probespiel, das er unter 50 Mitbewerbern für sich entscheiden konnte, und einem Probejahr mit zahlreichen prominenten Auftritten ist der Vorarlberger Klarinettist Alex Ladstätter nun fixes Mitglied im weltberühmten Orchester der Wiener Philharmoniker.  

Nach dem Probejahr gehört der Vorarlberger jetzt zur Wiener Philharmonika.<span class="copyright"> ladstätter</span>
Nach dem Probejahr gehört der Vorarlberger jetzt zur Wiener Philharmonika. ladstätter

Begonnen hat die Laufbahn des 1983 in Bregenz geborenen Musikers bei Martin Schelling, Klarinetten-Guru des Landes und damals Leiter der Bürgermusik Lauterach. Bereits mit zehn sammelte Alex in diesem Verein erste Erfahrungen, seine weitere Ausbildung führte ihn vom Musikgymnasium Feldkirch über die Wiener Musikuniversität zum Konzertfachstudium nach Graz, das er mit Auszeichnung abschloss. Danach nahm er einen dreijährigen Zeitvertrag beim Bühnenorchester der Wiener Staatsoper an und war regelmäßig Gast bei großen Orchestern. Nun ist Ladstätter bei den Wiener Philharmonikern, die Angestellte der Wiener Staatsoper sind und diese zehn Monate im Jahr bespielen. Außerhalb der Oper ist das Orchester als Verein z. B. bei Abo-Konzerten im Wiener Musikverein, den Salzburger Festspielen oder regelmäßig weltweit auf Tournee zu hören. Höhepunkte sind das Neujahrskonzert und das Sommernachtskonzert in Schönbrunn.

<p class="caption">Ladstätter hat sich über die Nachricht riesig gefreut. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"><span class="copyright"> </span></span><span class="marker"><span class="copyright">Hirschbühl </span></span></p>

Ladstätter hat sich über die Nachricht riesig gefreut.  Hirschbühl

Kleines Interview mit großer Freude

Wir erreichten Alex Ladstätter zu einer ersten Reaktion in Wien:

„Diese Nachricht war natürlich für mich wunderschön und ich habe mich sehr über die einstimmige Rückmeldung der Jury gefreut. Ich gehe nun voller Vorfreude an die kommenden Aufgaben heran und genieße das Gefühl, nun auch offiziell Teil dieses außergewöhnlichen Klangkörpers zu sein. Bei den Wiener Philharmonikern bin ich damit neben dem langjährigen Konzertmeister Rainer Honeck nun der zweite Musiker aus Vorarlberg.“

Ihre Position im Orchester heißt „Zweite Klarinette mit Bassklarinette“. Was bedeutet das in der Praxis?

„Wir sind insgesamt sechs KlarinettistInnen im Orchester. Meine Aufgaben konzentrieren sich in erster Linie auf die tiefen Soloinstrumente wie Bassklarinette und Bassetthorn, und je nach Besetzung der Werke entscheiden wir gemeinsam, wer welche Stimmen übernimmt. Da gibt es viele solistische Aufgaben, die ich bereits in meinem Probejahr zu bewältigen hatte, etwa in Wagners ‚Tristan‘, ‚Parsifal‘ oder dem gesamten ‚Ring‘-Zyklus sowie in den Strauss-Opern ‚Rosenkavalier‘ oder ‚Ariadne auf Naxos‘. Mein erstes Neujahrskonzert zählt natürlich auch dazu.”

Welche Dirigenten haben Sie da besonders beeindruckt?

„Lange in Erinnerung bleiben wird mir Zubin Mehta mit seiner Interpretation der ‚Vierten‘ Bruckner. Auch Franz Welser-Möst hat mich überzeugt mit seinem außergewöhnlichen Gespür für den Wiener Klang unseres Orchesters. Jedes Konzert wird so zum Erlebnis.“

Wird trotz dieser neuen Verpflichtung Ihr Kammermusik-Festival in Krumbach fortgeführt, das Sie seit 2017 leiten?

„Meine Schwester Natalia Sagmeister und ich wollen unser Herzensprojekt ‚Klassik Krumbach‘ weiterführen und freuen uns schon auf den nächsten Termin vom 7. bis 9. Juli 2023. Wir können unserem Publikum versichern, dass auch das kommende Festival ein ganz besonderes sein wird, mit einem spannenden Programm und ausgezeichneten MusikerInnen.“ Ju