Mehr Gewalt unter Jugendlichen? Das denkt die junge Generation selbst

Vier junge Erwachsene äußern sich zu den jüngsten Eskalationen.
Von Elisabeth Achammer
Dornbirn, Schwarzach 2023 ist noch kein halbes Jahr alt, und schon gab es eine Vielzahl an Eskalationen Jugendlicher. Angefangen bei der Messerstecherei am Bahnhof Dornbirn über einen Tankstellenraub bis hin zu einer brutalen Schlägerei in einem Zug. Die Gewalt kennt kaum noch Grenzen.
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Die Statistiken des Bundeskriminalamts bestätigen, dass die Zahl der Anzeigen österreichweit schon wieder auf Vor-Corona-Niveau liegen. In Vorarlberg sind sie noch etwas darunter. Doch was haben die jungen Menschen selbst für ein Gefühl? Ist ihre Generation tatsächlich gewaltbereiter und krimineller geworden?

Ich glaube nicht, dass die Jugendlichen krimineller sind, als sie es früher waren. Man bekommt solche Vorfälle durch Medien einfach schneller mit. Ein paar Nachrichten über das Thema reichen schon aus, damit wir das Gefühl haben, dass es sich zuspitzt. Auch in meinem Umfeld sind die Menschen nicht aggressiver, als sie es vorher waren.
Konstantin Lediger, 19, Dornbirn

Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei der Jugendkriminalität einen gewissen Nachahmer-Effekt gibt. Wenn ständig darüber berichtet wird, welche Taten von jungen Menschen begangen werden, dann reizt das womöglich andere. Damit bekommen sie Aufmerksamkeit, die sie aus ihrem engen Umfeld oder der Familie vielleicht nicht spüren.
Teresa Welzig, 18, Dornbirn

Ich hatte in letzter Zeit schon das Gefühl, dass sich kriminelle Taten von Minderjährigen und vor allem sehr jungen Menschen häufen. Das ist erschreckend. Ich vermute, dass insbesondere der Lockdown und die Corona-Zeit ein Grund dafür sein könnten, dass die Zündschnur bei vielen jungen Menschen einfach kürzer ist.
Emilia Kennerknecht, 20, Langen bei Bregenz

Ob Jugendliche immer krimineller werden, kann ich so pauschal nicht sagen. Da muss man sich auf Zahlen stützen. Vielmehr sollte man sich die Einzelfälle genauer ansehen und mögliche Motive herausfiltern. Nur dadurch kann man herausfinden, welche Beweggründe die junge Generation hat, solche Taten zu begehen. Von da aus kann man dann dem Problem entgegenwirken.
Jim Kaufmann, 18, Dornbirn