Pfingstverkehr glimpflich an Vorarlberg vorbeigegangen

Mobilität / 29.05.2023 • 16:10 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Pfingstverkehr glimpflich an Vorarlberg vorbeigegangen
Am Arlberg waren Lkw wegen des Feiertagsfahrverbots weniger das Thema. Der Freitag zeigte das Staupotenzial – aber in Richtung Deutschland, nicht Süden. VN/Fink/Steurer

Nach einem schwierigen Start am Freitag zeigte sich der Pfingstmontag entgegen mancher Befürchtung als stemmbar.

Bregenz, Bludenz Das Pfingstwochenende brachte zwar Stau, aber nicht immer zu den erwarteten Zeitpunkten. In und rund um Bregenz ging bereits am Freitagabend nichts mehr: Deutsche Grenzkontrollen führten zu Blockabfertigung und kilometerlangem Rückstau in Fahrtrichtung Deutschland vor dem Pfändertunnel. Der Verkehr wich auf die Landeshauptstadt aus, nichts ging mehr. Der Stau am Freitag vor dem Gotthard-Tunnel war mit etwa drei Kilometern kürzer als erwartet. Der befürchtete Kollaps kam mit Samstag, als die Urlaubsreisenden vor dem Schweizer Tunnel einen Stau von zehn Kilometern Länge produzierten. Immerhin, der Rekord waren 28 Kilometer an Pfingsten 2018.

Die Blockabfertigung vor dem Pfändertunnel am Freitag. <span class="copyright">VN/STiplovsek</span>
Die Blockabfertigung vor dem Pfändertunnel am Freitag. VN/STiplovsek
Schuld waren die Grenzkontrollen Deutschlands am Freitagnachmittag.<span class="copyright"> VN/STeurer</span>
Schuld waren die Grenzkontrollen Deutschlands am Freitagnachmittag. VN/STeurer

Grund für den regen Pfingstverkehr ist weniger das verlängerte Wochenende in Österreich, sondern die Ferienlegung in Deutschland. So starteten Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und das Saarland in ein- bis zweiwöchige Schulferien, die viele für Urlaub in Südeuropa nutzen. Viele Routen zwischen Bayern und dem Ligurischen Meer führen über Vorarlberg.

Der Arlbergtunnel ist bis Oktober für den Verkehr gesperrt. Der gesamte Urlaubsverkehr muss daher über den Pass. <span class="copyright">VN/PAulitsch</span>
Der Arlbergtunnel ist bis Oktober für den Verkehr gesperrt. Der gesamte Urlaubsverkehr muss daher über den Pass. VN/PAulitsch

In Vorarlberg blickte man im Vorfeld etwas mit Sorge auf die Situation am Arlberg mit dem geschlossenen Straßentunnel. Schließlich staute es sich am Sonntag vergangener Woche von Tirol aus so stark, dass man über eine Stunde für die Passage über den Arlberg benötigte. Und der Pfingstmontag gilt als wichtiger Rückreisetag durch Vorarlberg nach Deutschland. Dementsprechend wurden am Arlberg entsprechende Vorbereitungen getroffen: Die Ampelregelung bei der Kreuzung Rauz wurde aufgrund des Verkehrsaufkommens aktiviert, auch das bergwärtige Radfahrverbot ist bereits in Kraft. Aus beiden Bundesländern gibt es ein Shuttleservice für Radfahrer, auf der Vorarlberger Seite vom Bahnhof Langen am Arlberg. Das Ergebnis: zwar bereits untertags viel, aber kein stockender Verkehr über den Arlberg. Ab dem 1. Juli kommt dann das Wochenendfahrverbot für Pkw mit schweren Anhängern wie Wohnmobilen, um den Verkehr über den Pass so flüssig wie möglich zu halten.

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Was es an dem reisefreudigen Pfingstwochenende nicht gab, war eine Wiederauflage des Pilotprojekts zum Ausweichverkehr im Klostertal vom Februar. Einerseits ist die Auswertung der beiden Probeläufe vom Februar noch nicht abgeschlossen. Andererseits ist die Situation jetzt abseits des Winters eine grundlegend andere, erklärt Arnold Brunner von der Bezirkshauptmannschaft Bludenz. “Nun fahren die Menschen eher an den Gardasee, nicht zu Zielen in unserem Bezirk”, fasst er zusammen. Und der anreisende Gast sei so nah am Ziel eher versucht, einen Stau auf den niederrangigen Straßennetz zu umfahren als der vom Mittelmeer kommende Heimreisende.

Arnold Brunner musste mit keinem Ausweichverkehr rechnen. <span class="copyright">VN</span>
Arnold Brunner musste mit keinem Ausweichverkehr rechnen. VN

Sprich, zwar viel Durchreiseverkehr, aber wenig Ausweichverkehr in den Ortschaften links und rechts der S 16. Dies zeigte sich bereits beim jüngsten langen Wochenende: Zwar staute es sich wie erwähnt im Bezirk Landeck, westlich des Arlbergs blieb der Verkehr jedoch flüssig. Die verkehrstechnisch herausfordernde Situation lag damit auch außerhalb des Bezirks, eben im tirolerischen Bereich der S 16. Ohne die Angst vor einem Ausweichverkehr weg vom höherrangigen Straßennetz brauche es auch keine Maßnahmen.