“Pflege der Zukunft” im Palais Liechtenstein

Kultur / 31.05.2023 • 16:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Gamze Terzioglu, Fachbereichsleiterin von Erbe und Vision, mit Ausstellungskurator Hans Gruber.                   Philipp Steurer (9).
Gamze Terzioglu, Fachbereichsleiterin von Erbe und Vision, mit Ausstellungskurator Hans Gruber. Philipp Steurer (9).

Sehenswerte Ausstellung im Rahmen des Projekts “Erbe & Vision”.

Feldkirch Im Jahr 2023 widmet sich die Ausstellung im Feldkircher Palais Liechtenstein der „Pflege der Zukunft“ im doppelten Sinne. Wie wird die Zukunft der Pflege aussehen? Und wie pflegen wir die Zukunft, um auch zukünftigen Generationen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen? Das Projekt „Erbe & Vision“ will Impulse setzen, Erfahrungsräume aufgreifen und Zukunft neu denken. Dabei werden aktuelle und für die Stadt Feldkirch relevante Themen aufgegriffen und in unterschiedlichen Formaten zur Diskussion gestellt.

Beim Palais Frühstück am 15. Juni können die Besucher mit Prof. Brenner in gemütlicher Runde ins Gespräch kommen.
Beim Palais Frühstück am 15. Juni können die Besucher mit Prof. Brenner in gemütlicher Runde ins Gespräch kommen.

Das Palais Liechtenstein dient als Denkraum für das jeweilige Jahresthema, das sich gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderungen widmet. „Erbe und Vision“ richtet sich an alle Menschen in der Region, die sich an der Auseinandersetzung mit drängenden Fragen beteiligen wollen, um sich selbst und die Welt von morgen zu gestalten. Neben der Suche nach konkreten Lösungsansätzen geht es darum, Bewusstsein zu schaffen, Denkräume zu öffnen und Geschichten in vielfältiger Form zu erzählen.

Kurator Hans Gruber: „Zeit ist wichtig für das gute Leben."
Kurator Hans Gruber: „Zeit ist wichtig für das gute Leben."

Dabei wird zentralen Fragen des Lebens nachgegangen: Wer wünscht sich nicht ein gutes und schönes Leben? Aber was macht es lebenswert? Am Anfang steht wohl die Einsicht, dass es nicht einfach gelingt. Das gute Leben ist nicht das Ergebnis eines Zufalls oder eines automatisierten Prozesses. Es bedarf der Besinnung und der Bereitschaft zu ständiger Reflexion und Korrektur. Niemand kann uns vorschreiben, wie wir zu leben haben.

Das Palais Liechtenstein dient als Denkraum für das jeweilige Jahresthema.
Das Palais Liechtenstein dient als Denkraum für das jeweilige Jahresthema.

Aber von Zeit zu Zeit brauchen wir Mahnung, Ermutigung und Zuspruch, um die wichtigen Dinge des Lebens nicht aus den Augen zu verlieren. „Zeit ist wichtig für das gute Leben, denn im Grunde genommen bedeutet ‚gutes Leben‘, wie ich meine Zeit verbringen möchte. Lichtenberg sagt: Geburt und Tod sind gesetzt, daran können wir nichts ändern. Der Medizin ist es gelungen, den Tod immer weiter hinauszuschieben. Aber es gibt noch einen anderen Weg, das Leben zu verlängern: Nicht immer den direkten Weg, sondern auch mal Umwege gehen“, fasst Kurator Dr. Hans Gruber einen Teil der überaus interessanten und mit viel Wissen und Sachverstand zusammengestellten Ausstellung zusammen.

Wer wünscht sich nicht ein gutes und schönes Leben?
Wer wünscht sich nicht ein gutes und schönes Leben?

Nach dem großen Erfolg der „Palais Fete“, die junges Leben in das alte Gemäuer des Palais Liechtenstein brachte, findet auch im Juni ein abwechslungsreiches Programm rund um die Ausstellung statt. Den Auftakt macht die Wanderausstellung “Kinderträume – Lebensträume” der Caritas Lerncafés gemeinsam mit der youngCaritas, die am 1. Juni eröffnet wird. So vielfältig wie die Träume der Kinder sind auch die Leben und Geschichten der Träumer. Aus dieser Auseinandersetzung ist eine Ausstellung entstanden, die die bunten Träume der Kinder und ihre Hintergrundgeschichten zeigt.

Das Projekt „Erbe & Vision“ will Impulse setzen.
Das Projekt „Erbe & Vision“ will Impulse setzen.

Am 6. Juni präsentiert literatur:vorarlberg seine Jahrespublikation. Passend zum Jahresthema von Erbe und Vision geht es diesmal um das Thema Pflege. Bei der Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Theater am Saumarkt stattfindet, lesen vier Autorinnen und Autoren.

Das gute Leben ist nicht das Ergebnis eines Zufalls oder eines automatisierten Prozesses.
Das gute Leben ist nicht das Ergebnis eines Zufalls oder eines automatisierten Prozesses.

Im Rahmen der Palais Akademie werden in Zusammenarbeit mit der Servicestelle für Senioren im Juni mehrere Veranstaltungen angeboten. Den Auftakt macht am 7. Juni der Vortrag “Wenn die Wunde zum Alltag wird”. Die diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger Sandra Dietrich und Johannes Kohlroß informieren über die Ursachen und die optimale Versorgung von nicht heilenden Wunden. Am 13. Juni zeigt Sicheres Vorarlberg unter dem Titel “Knall auf Fall – Stürze im Alter vermeiden”, wie man bis ins hohe Alter selbstbestimmt leben kann. Im Rahmen von Palais Digital erhalten Seniorinnen und Senioren am 23. Juni von Referent Felix Putz “Tipps für den sicheren Umgang mit Daten im Internet”.

Die Ästhetik der Existenz.
Die Ästhetik der Existenz.

Das Palais Gespräch am 14. Juni widmet sich dem Thema “Altern als Lebenskunst”. Prof. Dr. Andreas Brenner vom Philosophischen Seminar der Universität Basel geht der Frage nach, was es braucht, um nicht nur lange, sondern auch gut zu leben. Beim Palais Frühstück am 15. Juni können die Besucher mit Prof. Brenner in gemütlicher Runde ins Gespräch kommen, denn bei diesem Format stehen Austausch und Diskussion im Vordergrund.

"Was macht das Leben lebenswert? Humanismus und Bildung als Bausteine eines guten Lebens"
"Was macht das Leben lebenswert? Humanismus und Bildung als Bausteine eines guten Lebens"

Den Abschluss des vielfältigen Programms im Juni bildet der Philosophische Salon. Dort wird am 30. Juni zum Thema “Was macht das Leben lebenswert? Humanismus und Bildung als Bausteine eines guten Lebens” diskutiert.
Umrahmt wird das Programm von der Ausstellung “Ästhetik der Existenz … das Leben als Kunstwerk”, die ebenfalls im Juni im Palais Liechtenstein zu sehen ist. Die Ausstellung nähert sich aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage, was ein lebenswertes Leben ausmacht. Eine öffentliche Führung mit Ausstellungskurator Hans Gruber am 7. Juni gibt einen vertieften Einblick.