Im Rollstuhl zum Frauenlauf

VN / 04.06.2023 • 16:52 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Mit viel Elan stürzten sich die Frauen in das heiße Laufabenteuer. <span class="copyright">VN/Stiplovsek, MM</span>
Mit viel Elan stürzten sich die Frauen in das heiße Laufabenteuer. VN/Stiplovsek, MM

Nicht einmal eine gebrochene Kniescheibe konnte ein Antreten verhindern.

Bregenz Lochau Stürmischer Wind hatte am Freitagabend das Gelände der Frauenlaufmesse gehörig zerzaust. Die Befürchtung, er könnte möglicherweise auch die Laufveranstaltung am Samstagabend beeinträchtigen, erwies sich zum Glück als unbegründet. Stattdessen sorgten Sonnenschein und 24 Grad für ein heißes Rennen, bei dem die Läuferinnen jede Abkühlung dankbar annahmen. Rund 3000 Frauen waren heuer am Start. Noch immer deutlich weniger als vor der Pandemie, aber: „Wir nähern uns wieder langsam an“, verlautete es zufrieden aus dem OK-Team.

Aufwärmen vor dem Start ist beim Frauenlauf obligat.
Aufwärmen vor dem Start ist beim Frauenlauf obligat.

Spaß für Klein und Groß

Über die Zehn-Kilometer-Distanz gewann Denise Neufert in 39:57 Minuten. Über fünf Kilometer wiederholte die Schweizerin Samira Schnüriger ihren Vorjahreserfolg (17:05). Sabine Reiner belegte den zweiten (18:19) und Shelly Schenk aus der Schweiz mit 18:28 Minuten den dritten Platz. Hinter Neufert gingen Patrizia Sigrist (CH) in 40:59 und Karin Oberrieder (GER) in 41:35 Minuten über die Ziellinie im Bodensee-Stadion. Eröffnet wurde das Laufwochenende schon am Freitag. Da zeigten Tigerle und Girls und Boys ihre sportlichen Qualitäten. Am Samstag schnürten die Frauen die Laufschuhe. Erstmals erfolgte der Start später, nämlich um 18 bzw. 19 Uhr. Auch die Streckenführung wurde geändert. Die Teilnehmerinnen über 10 Kilometer starteten im Stadion, liefen nach Lochau und von dort wieder zurück; jene, die für die fünf Kilometer und das Nordic Walking genannt hatten, behielten ihren angestammten Startplatz am Kaiserstrand.

Sabrina Bolter war gehandicapt, konnte sich aber auf Freundin Katharina verlassen.
Sabrina Bolter war gehandicapt, konnte sich aber auf Freundin Katharina verlassen.

Mit der Masse mitgerollt

Gepasst hat es für alle. „Die neue Strecke, und auch, dass wir später gestartet sind, haben sich bewährt. So konnten alle den Tag richtig genießen“, zog Verena Eugster eine positive Bilanz. Gleiches galt für die ganz Schnellen. Denise Neufert knackte die 40-Minuten-Marke und nahm der Zweitplatzierten damit über eine Minute ab. Auf der Fünf-Kilometer-Distanz erreichten acht Läuferinnen Zeiten unter 20 Minuten. Sabrina Bolter brauchte sich keine Gedanken um irgendwelche Zeitvorgaben zu machen. Eine gebrochene Kniescheibe hatte die Pflegeschülerin aus Rankweil außer Gefecht gesetzt. Abhalten von der Teilnahme konnte sie das nicht. Sie ließ sich von Katharina Weber im Rollstuhl mit den Massen treiben. Beide nahmen das erste Mal am Frauenlauf teil. Zum einen aus Spaß, zum anderen, um ein Zeichen zu setzen, wovon der Slogan „Ohne Pflege läuft nichts“ zeugte. Für alle gleich war die Hitze, die sich über die Pipeline ergoss und die Läuferinnen nach Abkühlung lechzen ließ. Die bekamen sie selbstredend reichlich und aufmunternde Worte ebenso. Ob schneller oder langsamer: Jede gab ihr Bestes, um ins Ziel zu kommen, wo nach der Siegerehrung eine Poolparty und Musik warteten. „Der Frauenlauf-Spirit lebt“, freute sich Verena Eugster.

Michael bedachte die Läuferinnen mit einer wohltuenden Wasserdusche.
Michael bedachte die Läuferinnen mit einer wohltuenden Wasserdusche.

Alle Ergebnisse des Bodensee-Frauenlaufs 2023 gibt es im Internet unter www.bodensee-frauenlauf.com

Auch Marion durfte sich zu Recht über ihre Leistung freuen.
Auch Marion durfte sich zu Recht über ihre Leistung freuen.
Gemeinsam geht vieles leichter, daran hielten sich auch Sonja und Denise.
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Ein idyllisches Bild, aber die Läuferinnen hatten ordentlich zu schwitzen.
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Ein gutes Gefühl, im Ziel zu sein: Angela und Nathalie haben es geschafft.
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Die Zehn-Kilometer-Läuferinnen begannen den Arbeitstag im Stadion.
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Andrea und Martina waren im Gleichschritt unterwegs.
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