Verkehrschaos in Vorarlberg: Neos streben Neuausrichtung an

Politik / 12.06.2023 • 15:45 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Verkehrschaos in Vorarlberg: Neos streben Neuausrichtung an
Der Verkehr beschäftigt die Vorarlberger.Shourot, Steurer

Bis zur Landtagswahl 2024 sollen die Voraussetzungen geschaffen werden.

Dornbirn Verkehrsteilnehmende brauchen in Vorarlberg gute Nerven. Für Fahrradfahrer und Fußgänger kommt es immer wieder zu kritischen Situationen auf den Straßen und Autofahrer müssen teilweise viel Zeit mitbringen. Ob am Kreisverkehr Dornbirn-Nord oder im Feierabendverkehr im Rheintal. Ständig sind die Straßen dicht – und trotzdem bleibt für viele das Auto die erste Wahl. Zu wenig ausgebaut und unkomfortabel sind die Alternativen. Das soll sich grundlegend ändern, fordern die Vorarlberger Neos.

“Vorarlberg leidet unter chronischem Verkehrschaos, vor allem im Rheintal. Es ist an der Zeit, die Mobilität in Vorarlberg radikal zu modernisieren und auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen”, sagt Neos-Landessprecherin Claudia Gamon. Sie fordert eine komplette Neuausrichtung der Verkehrspolitik. Dabei soll vor allem der Schienenverkehr im Fokus stehen, um den Individualverkehr zu reduzieren.

Claudia Gamon und Garry Thür von den Neos fordern eine Neuausrichtung der Verkehrspolitik. <span class="copyright">VN/Plesch</span>
Claudia Gamon und Garry Thür von den Neos fordern eine Neuausrichtung der Verkehrspolitik. VN/Plesch

“Anders als andere Parteien wollen wir das aber nicht über Verbote schaffen, sondern das Angebot muss so attraktiv sein, dass ein Umstieg auf Alternativen zum Auto die bessere Lösung ist”, erklärt Neos-Verkehrssprecher Garry Thür. Nach Vorstellung der Pinken sollte jeder Vorarlberger innerhalb von 15 Minuten einen guten Anschluss an das öffentliche Netz haben. Ebenso sollte die grenzüberschreitende Bahninfrastruktur zwischen Hard und St. Margarethen sowie zwischen Buchs und Feldkirch zweigleisig ausgebaut werden.

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Um diese Visionen zu erreichen, fordern die Neos bis zur Landtagswahl 2024 ein digitales Landesverkehrsmodell. Das soll vereinzelten Maßnahmen ein Ende setzen und mehr zu einem gesamtheitlichen Konzept führen, das auf Daten basiert. Vorteile: visuelle Darstellungen von Verkehrsflüssen, Transparenz für die Öffentlichkeit, schnelle Anpassung. Und: “Es ist prädestiniert für KI-Lösungen, da braucht man keine Excel-Tabellen mehr”, sagt Gamon mit einem Zwinkern Richtung SPÖ. Die Kosten für ein solches Modell hingen davon ab, wie viele Daten es schon gebe.

Schweiz und Baden-Württemberg als Vorbild

Als Vorbild dienen die Schweiz und Baden-Württemberg. Dort sind solche Modelle bereits im Einsatz oder geplant. Geht es nach den Neos, soll das digitale Modell auch in Vorarlberg für Verbesserungen sorgen. Themen gibt es genug. “Die S18 ist das beste Beispiel für den Blindflug in der Vorarlberger Verkehrspolitik”, sagt Garry Thür. Zur Erinnerung: Die Schnellstraße sollte von Dornbirn über Lustenau und Höchst eine gut acht Kilometer lange und einfache Verbindung in die Schweiz schaffen. Thür glaubt nicht, dass die seit Jahren geführte Diskussion noch zu einem Ergebnis kommt. Zudem habe sich mittlerweile auch die Situation geändert. Klimafreundliche Alternativen sind nun das Gebot der Stunde.

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Daher müsse auch die Chance einer Rheintalstraßenbahn diskutiert und bewertet werden. Wieder so ein Projekt, das seit einer gefühlten Ewigkeit nicht umgesetzt wird. “Vorausschauende Verkehrspolitik muss alle Mobilitätsformen abdecken und darf sich nicht mehr nur um die Frage nach neuen Straßen drehen”, stellt der Verkehrssprecher klar. Ein digitales Modell soll dabei helfen.

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