Staatsanwaltschaft ermittelt nach Klimaprotest wegen Körperverletzung

Zwei Männer sollen vor dem Landhaus eine Aktivistin verletzt haben.
Bregenz, Feldkirch Dieser Protest hat ein Nachspiel. Doch ausnahmsweise mal nicht für die Protestierenden, sondern offenbar für die Polizei. Das behaupten die Klimaaktivisten. Da zwei Polizisten sich bei der Auflösung einer Versammlung falsch verhalten haben sollen, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.
Am 5. Juli protestierten Menschen der Klimagerechtigkeitsbewegung Extinction Rebellion vor dem Vorarlberger Landhaus in Bregenz gegen die Tunnelspinne in Feldkirch. Da während Landtagssitzungen um das Landhaus eine Bannmeile von 300 Metern für Protestkundgebungen besteht, begann die Polizei mit der Auflösung des Protestes.

Aktivistin von Polizisten verletzt
Dabei sollen zwei Polizisten die Aktivistin Marina Hagen-Canaval verletzt haben. „Sie erlitt eine Schulterverletzung, eine psychogene Reaktion und wurde erneut an den Haaren gerissen“, heißt es von Extinction Rebellion. „Am beängstigendsten finde ich, dass die Polizei trotz meiner Schmerzschreie nicht von mir abgelassen hat – es gab ja keinen Zeitdruck, der dies gerechtfertigt hätte“, sagt Hagen-Canaval. Durch diese unnötige Gewalt sei ihr Vertrauen in die Polizei Vorarlberg nachhaltig beschädigt worden. „Ich hätte meinen Ausweis auf Verlangen selbstverständlich freiwillig vorgezeigt.“
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„Es gibt ein Verfahren“, bestätigt die Staatsanwaltschaft. Dabei gehe es um Körperverletzung. Wer genau die Beschuldigten sind, ist aber ebenso wie der genaue Hergang nun Teil der Ermittlungen. Das werde nun erhoben.
Erst vor wenigen Tagen hatte Hagen-Canaval in einem anderen Fall vor Gericht Recht bekommen. Bei einem Polizeieinsatz am 14. Dezember 2022 hatte ein Beamter des Verfassungsschutzes die 27-Jährige an den Haaren zu Boden gerissen. Das Verwaltungsgericht Vorarlberg rügte dieses Verhalten als respektlos und herabwürdigend.