Sonntag: Über sechs neue Bauplätze und ein geplatztes Großprojekt

VN / 17.08.2023 • 15:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Die Lutz zur Energiegewinnung zu nutzen, ist in der Kernzone des Biosphärenparks nicht gestattet. <span class="copyright">VN/JUN</span>
Die Lutz zur Energiegewinnung zu nutzen, ist in der Kernzone des Biosphärenparks nicht gestattet. VN/JUN

Bürgermeister Stefan Nigsch spricht über das geplatzte Vorhaben, ein Kleinwasserkraftwerk an der Lutz zu errichten, über sechs neue Bauplätze, die einiges der Gemeinde kosten werden und über die Sanierung der alten Volksschule in Buchboden.

Sonntag Der Sonntager Bürgermeister, Stefan Nigsch, bedauert es sehr, dass das Kleinwasserkraftwerk an der Lutz von den illwerken vkw nicht weiterverfolgt wird. „Für die Gemeinde Sonntag wäre es wichtig gewesen“, sagt Stefan Nigsch.

Geplant war das Kleinwasserkraftwerk beim Kieswerk Gasella, die illwerke vkw hätten es betrieben. Auch die rund 20 Grundstücksbesitzer wären mit der Grundablöse einverstanden gewesen, hätten sie sich doch im Gegenzug an dem Kleinwasserkraftwerk beteiligen können. Für die Gemeinde Sonntag wäre es ebenfalls eine zusätzliche Einnahmequelle gewesen. „Das hätte der Gemeindekassa gutgetan“, sagt Stefan Nigsch. Der Beteiligungsschlüssel wäre der nächste Schritt gewesen. Für Stefan Nigsch ist das Kleinwasserkraftwerk an der Lutz eine „längerfristige Investition in die Zukunft“, denn die Wasserkraft sei die nachhaltigste Energiegewinnung, die es gibt.

Hier am Hang sollen sechs Bauplätze veräußert werden. <span class="copyright">VN/JUN</span>
Hier am Hang sollen sechs Bauplätze veräußert werden. VN/JUN

Für das Kleinwasserkraftwerk an der Lutz hätte man Leitungen verlegen müssen, die zu einem geringen Teil in die Kernzone des Biosphärenparks gefallen wären. Da der Biosphärenpark aber naturschutzrechtlich streng geschützt ist, ist der Bau eines Kleinwasserkraftwerks ohne weiteres nicht möglich. Der Lutz darf in der Kernzone kein Wasser entzogen werden. Stefan Nigsch sagt aber, dass man bereits Gespräche mit der Unesco geführt hätte. Denn würde ein Kleinwasserkraftwerk in der Kernzone gebaut werden, besteht die Gefahr, dass der Biosphärenpark seine Unesco-Zertifizierung verlieren könnte und das wollten die illwerke vkw nicht verantworten. Die Gespräche mit der Unseco „wären ein längerer Prozess gewesen“, gibt Stefan Nigsch zu, doch nicht zwingend mit einem negativen Ausgang. „Ich bin über ein Jahr dran gewesen. Für mich ist das Projekt noch nicht vom Tisch“, hofft der Bürgermeister auf eine Alternative, eventuell mit einem anderen Standort.

Aus dem geplanten Kleinwasserkraftwerk an der Lutz beim Kieswerk Gasella wird erst einmal nichts.<span class="copyright"> VN/JUN</span>
Aus dem geplanten Kleinwasserkraftwerk an der Lutz beim Kieswerk Gasella wird erst einmal nichts. VN/JUN

Sechs neue Bauplätze

Immerhin geht es in anderen Projekten weiter: In Sonntag steht mit einer Kanalerweiterung im Gebiet Halde eine größere Investition an, denn dort werden sechs Bauplätze für Einfamilienhäuser veräußert, die allesamt auch am Kanal angeschlossen werden müssen. Das Grundstück in Hanglage gehört der Gemeinde. Gedacht sind die Bauplätze für Sonntager Familien und junge Leute. Für einen gemeinnützigen Wohnbau sei das Grundstück zu abgelegen, ist Bürgermeister Stefan Nigsch der Meinung. Da dort bereits ein Haus steht, das ebenfalls noch nicht am örtlichen Kanal angeschlossen ist, schließt man dieses gleich mit an. Bis jetzt ist das Haus mit einer Drei-Kammer-Kanalisierung versorgt. Dieses System ist aber im Dauersiedlungsraum gar nicht mehr zulässig. Die Kanalerweiterung ist bereits genehmigt, aber noch nicht ausgeschrieben. „Das wird ‘das’ Projekt in 2024“, kündigt Stefan Nigsch an. Aufgrund der angespannten Situation im Bausektor habe man das Projekt auf nächstes Jahr verschoben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 130.000 Euro. Eine Kreditaufnahme ist notwendig, doch über den Grundverkauf könne man ein Teil der Ausgaben wieder zurückholen.

Die Volksschule Buchboden muss saniert werden. <span class="copyright">Stiplovsek Dietmar</span>
Die Volksschule Buchboden muss saniert werden. Stiplovsek Dietmar

Alte Volksschule Buchboden muss saniert werden

Ebenfalls eine größere Ausgabe wird die Sanierung der alten Volksschule Buchboden sein. Planungsaufträge wurden bereits vergeben, im Frühjahr 2024 kann mit dem Umbau begonnen werden. Da die Ausschreibung noch bevorsteht, kann man nicht die genauen Kosten ermitteln. Geplant sind zwei neue Wohnungen. Auch die bestehende Wohnung wird komplett saniert. Der große Webstuhl kommt raus. Da die Volksschule Buchboden unter Denkmalschutz steht, sind die Umbauarbeiten herausfordernd, weiß Bürgermeister Stefan Nigsch. VN-JUN