„Genau das ist Ilvie Little im echten Leben”

LINZ / FELDKIRCH Die Linzer Klangwolke ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Kulturveranstaltungen und lockt jedes Jahr bis zu 120.000 Besucher in die oberösterreichische Landeshauptstadt. Nicht nur die großen Liebhaber der klassischen Musik, sondern auch die Kleinen, die bei der Kinderklangwolke im Mittelpunkt stehen. Für das diesjährige Festival gibt es jedoch einen besonderen Schwerpunkt, denn es wird sich alles um Frauen drehen.

Ohne Rollenklischees

„Ich habe schon sehr viel von der Kinderklangwolke gehört und bin begeistert, dieses Jahr mit meiner Kinderbuchserie Ilvie Little dabei sein zu dürfen”, erklärt die international bekannte Fotografin Susanne Stemmer aus Feldkirch. Keine Frage: Ihre Kinderbücher um Ilvie Little, eine unerschrockene Seefahrerin mit ihren mutigen Freundinnen und Freunden, bieten sich geradezu an. Denn als Autorin der Buchreihe, die derzeit aus drei Bänden besteht, war es ihr ein Anliegen, mit klischeebehafteten Mädchen-Jungen-Rollen in der Kinderliteratur aufzuräumen. Sie schreibt daher eine Geschichte, in der Mädchen keine Grenzen gesetzt sind. Perfekt also für das Open-Air-Festival der Kinderklangwolke 2023. Als künstlerische Leiterin sticht Stemmer nun am Sonntag, 10. September, gemeinsam mit der mutigen Protagonistin und ihrer Crew in See. „Ich freue mich schon”, kann sie ihre Begeisterung nicht verbergen, „ich freue mich, dieses Abenteuer zu erleben, die Bühne in vollem Glanz zu sehen und gemeinsam mit der Crew die Nervosität zu überleben.” Dazu gibt es natürlich ein Augenzwinkern und ein verschmitztes Lächeln.

Rockige Musik

„Ilvie Little sollte von Anfang an nicht nur eine Buchserie sein – sondern eben ein kleines Universum werden”, erzählt Stemmer weiter. Mit im Boot ist auch die bekannte (Kinder-)Liedermacherin Suli Puschban. Sie kümmert sich um die Musik und Liedtexte von Ilvie Little – Das Musical. Puschban gilt als eine Rebellin der Kindermusik. Mit ihren frech-rockigen Songs ist die Musikerin auch in Vorarlberg keine Unbekannte und bietet als Sozialarbeiterin auch immer wieder Workshops an. Stemmer freut sich über die Zusammenarbeit: „Sie greift die Geschichte auf und verwandelt sie in wunderschöne, rauh-poetische Songs”,  ist die Feldkircherin begeistert. Gemeinsam mit dem Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel, das die Kinderklangwolke organisiert, und den Schülerinnen und Schülern des Singschulchors der Landesmusikschule Enns und Kronstorf formt sich ein kulturelles Vermittlungskonzept, das Kinder stärkt, bestehende Rollenbilder aufweicht, Mut macht und vor allem die Kraft der Veränderung durch kulturellen Ausdruck beweist. Das ist die gemeinsame Vision von „Ilvie Little – Das Musical”.

Über sich hinaus wachsen

Inzwischen ist die anfängliche Schüchternheit der Darstellenden überwunden, ihre Verlegenheit abgelegt – und am Ende der Probe stehen sie glücklich strahlend, aufrecht und stark da und freuen sich. „Genau das ist Ilvie Little im echten Leben”, freut sich die Autorin und ist gerührt: „Das Ziel, das wir uns alle gesetzt haben, nämlich Kinder durch Kunst zu stärken, zu beflügeln, zum Denken anzuregen und natürlich auch zu unterhalten und zu verzaubern, ist erreicht.” Es sei einfach herzerwärmend mitzuerleben, wie engagiert die jungen Darstellerinnen und Darsteller sind und wie sie sich auf ihren großen Tag freuen. Damit ist klar: Der Funke wird überspringen und die Besuchenden werden die Grenzen im Kopf überwinden, träumen und mit Feuereifer dabei sein. Schließlich wird ein uraltes Geheimnis um einen verschollenen Schatz gelöst. CRO