Alpabtrieb der Oberen Wasserstubenalpe

37 Kühe, die ihren Sommer auf der Oberen Wasserstubenalpe verbracht haben, trafen gegen Mittag am Kristberg ein. Prämiert und damit geschmückt wurden nach alter Montafoner Tradition nur jene drei, die sich besonders hervorgetan hatten.
Darum geht’s:
- 37 Kühe kehren von der Oberen Wasserstubenalpe zurück.
- Traditionell geschmückte Kühe werden prämiert und ausgezeichnet.
- Hirten und Helfer begleiten den Alpabtrieb und feiern den erfolgreichen Alpsommer.
Silbertal Klein und fein ging der Alpabtrieb der Alpe Wasserstube am vergangenen Samstag über die Bühne. Gegen Mittag trafen 37 Melkkühe, vorwiegend Grauvieh und Original Montafoner Braunvieh sowie einige andere Rassen, begleitet von ihren Hirten bei der Kristbergbahn bzw. im Bereich des Panoramagasthofes Kristberg ein.


Landwirtschaft und Viehzucht bedeutet Leben und Nähe zur Natur. Wenn die Tiere geschmückt von den Bergweiden in ihre Stallungen zurückkehren, gibt es emotionale Momente. Zahlreiche Schaulustige, darunter viele Touristen mit gezückten Kameras, warteten ebenso wie ihre Besitzer stundenlang auf die Ankunft der Kühe. 99 Tage verbrachten sie auf der 1730 Meter hoch gelegenen Oberen Wassertstubenalpe. Die letzten Tage lagerten sie auf der Unteren Wasserstubenalpe auf 1503 Metern. Rund 40 Mutterkühe mit ihren Kälbern dürfen noch einige Zeit den Alpsommer genießen. Sie werden demnächst von ihren Besitzern mit Traktoren abgeholt.



Traditionell geschmückt
Eigentlich hätten alle Kühe einen Maien verdient. Prämiert und damit geschmückt wurden nach alter Montafoner Tradition nur jene drei, die sich besonders hervorgetan hatten. Gemsle wurde zur schönsten Kuh gekürt, Zotti zur Milchstöflerin (höchste Milchleistung) und die streitbare Leitkuh Peterle oder Pumuckel genannt zur Harastöflerin, sie hat die schönsten Hörner. Beim Alpabtrieb wurden die Kühe von ihren umsichtigen Hirten und Helfern begleitet.



Lina Hartmann war die Hirtin, Kleinhirte David Fritz und Älpler Johannes Schuler, genannt Hans, mit ihrem Team leisteten ganze Arbeit. Aus der gewonnenen Milch wurden der begehrte Montafoner Surakees und die feine Almbutter hergestellt. „Es ist uns auch sehr wichtig, dass wir die Kühe gesund an die Besitzer zurückgeben können“, fügt Johannes an. Für ihn ist die Alpe Wasserstube seit 19 Jahren sein liebster Arbeitsplatz im Sommer. Er selbst ist Kristberger, war schon als Kleinhirte auf der Alpe und wohnt nur einen Hupfer von der Alpe entfernt. Nachdem die Kühe von den Besitzern abgeholt worden waren, feierte das Älplerteam im Panoramagasthof bei einem zünftigen Essen den gelungenen Alpsommer. EST



