20 Jahre KunstVorarlberg

65 Kunstschaffende nehmen an der großen Jubiläumsausstellung teil.
Feldkirch Es ist nicht nur ein großes Unterfangen, es ist auch eine große Freude, wenn 65 Kunstschaffende an der Jubiläumsausstellung des Vereins KunstVorarlberg in der Villa Claudia in Feldkirch ihre teils neuesten Werke präsentieren. Im Jahr 2001 schloss sich eine Gruppe von 17 Künstlerinnen und Künstlern zusammen (u. a. Roland Adlassnigg, Lisa Althaus, Arno Egger, Kurt Dornig, Evelyn M. Fricker, Harald Gfader, Edgar Leissing, Hermann Präg, Udo Rabensteiner, Uta Belina Waeger, Albrecht Zauner), um einen neuen Kunstverein in Vorarlberg zu gründen.

Die erste Ausstellung von KunstVorarlberg fand im Dezember 2002 im Palais Liechtenstein in Feldkirch statt. Der Verein hatte damals noch keine definitive Bleibe und keinen fixen Ausstellungsraum zur Verfügung, so war man angehalten, verschiedenste Lokalitäten zu nutzen, wie Schloss Amberg, das VKW Transformerhaus in Bregenz, oder das Materialmagazin der ÖBB in Feldkirch.

Seit 2004 in der Villa Claudia
Im Jahr 2004 erklärte sich die Stadt Feldkirch bereit, KunstVorarlberg die Räumlichkeiten im ersten Stock der Villa Claudia zur Verfügung zu stellen. Seither ist die Villa Claudia der Sitz des Vereins, der mindestens sechs Ausstellungen pro Jahr initiiert und dabei gelegentlich auch den umliegenden Park mit einbezieht (z.B. Großplastiken).

Richard Bösch wurde 2022 eine Personale, sozusagen als Sommerausstellung, gewidmet. Immer wieder suchte der Verein Dependancen für künstlerische Interventionen, so von 2008 bis 2011 eine Schaufenstervitrine (Kunst.Box) in der Bregenzer Kirchstraße oder seit 2020 den Schauraum ZollART, die Räumlichkeiten des alten Zollamts in Koblach, die zwar nicht betreten, aber jederzeit besichtigt werden können. Die Jubiläumsausstellung musste aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden und findet daher erst heuer statt.
1 Meter Kunst
Für die Ausstellung wurde kein Thema vorgegeben, jedoch musste sich jeder Künstler aufgrund der räumlichen Gegebenheiten auf eine Wandbreite von einem Meter (in der Höhe bis zur Decke) beschränken. „Das heimliche Konzept dieser Ausstellung“, so der Bregenzer Objekt- und Lichtkünstler Hermann Präg, Gründungsmitglied und derzeitiger Präsident von KunstVorarlberg, „ist 1 Meter Kunst“.

Diejenigen, die Skulpturen präsentieren, mussten jeweils mit einem Quadratmeter Fläche vorliebnehmen. Wer nun meint, dass dies den üblichen Rahmen bei Weitem sprengen würde, der irrt. Entstanden ist ein interessanter, gut überschaubarer Mix aus Grafik, Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Multimedia, Design und Objektkunst. Von Adlassnigg bis Zauner stellen alle 65 Mitglieder aus. Die Titel der Werke reichen von „AchselduftGeborgenheit“ (Edgar Leissing) bis „Zombie“ (Lisa Althaus).
Grenzen überschreiten
Als „sehr ereignisreich“ bezeichnete Präsident Hermann Präg in seiner Rede die vergangenen zwei Jahrzehnte. Ziel sei es gewesen, „einen Verein für qualifizierte Kunstschaffende aufzubauen. Sie haben hier die garantierte Möglichkeit, auszustellen. Geografische Grenzüberschreitungen waren uns aber schon immer wichtig. Grenzüberschreitungen in andere Bundesländer und ins Ausland“. Dass sich der Verein gut entwickelt hat, lässt sich vor allem auch an der Nachfrage nach Mitgliedschaften ablesen, „wir müssen viele Bewerbungen ablehnen und in der Planung sind wir bereits im Jahr 2026“, so Präg. Hervorzuheben ist auch das Rahmenprogramm, das während der Ausstellungsdauer geboten wird, unter anderem Lesungen mit dem Kulturkritiker Karlheinz Pichler und dem Schriftsteller Christian Futscher sowie eine Familienmatinee und eine Diskussion „Kunst im öffentlichen Raum“.
Thomas Schiretz
20 Jahre KunstVorarlberg
Jubiläumsausstellung
21. September bis -29. Oktober 2023
Villa Claudia
Bahnhofstraße 6
6800 Feldkirch