Austria zittert sich in die nächste Runde

Austria Lustenau gewinnt im Cup nach hartem Kampf mit 3:2 gegen die Vienna. Der Sieg sei gut fürs Gemüt – für die Liga braucht es aber noch eine Steigerung.
Wien Flutlichtspiel auf der Hohen Warte. Zum Länderspiel gegen Italien kamen 1923 einst über 85.000 Zuschauer hierher, im Cupspiel zwischen der Vienna und Austria Lustenau fanden 1411 in die Naturarena. Für die kriselnden Lustenauer galt: Weiterkommen, Selbstvertrauen zurückgewinnen.
Die Austria startete auf vier Positionen verändert in die Partie. Neben Torhüter Ammar Helac rückten auch Fabian Gmeiner, Jonathan Schmid und Kapitän Matthias Maak neu in die Startelf. Bei der Vienna hingegen blieben mit David Peham und Christoph Monschein zwei der Besten zunächst nur auf der Bank. Auch ohne die beiden Offensivspieler gehörte die erste Chance der Partie den Gastgebern: Nach nicht einmal einer Minute verpasste der auffällige Kelvin Owusu Boateng eine Hereingabe am Fünfer. Es blieb ein kurzer Aufreger – dann spielte nämlich die Austria.
Dänischer Doppelpacker
Scheiterte Jonathan Schmid noch an Vienna-Ersatztorhüter Christopher Giuliani (2.), machte Nikolai Baden wenig später das 0:1. Und wie. Nach einem Ballgewinn sah der Däne Giuliani zu weit vor seinem Tor stehen, fackelte nicht lange, zog von hinter der Mittellinie ab – der Ball senkte sich wunderbar. Mit dem 0:2 – Baden versenkte den Ball im kurzen Eck – in Minute 20 war die Gegenwehr des Zweitligisten vorerst gedämpft. Hätte die Austria auch noch den dritten Treffer gemacht – Anthony Schmid hatte bei seinem Schuss, der von der Unterkante der Latte wieder ins Feld sprang, Pech – wäre es wohl so geblieben.

So aber drückte die Vienna noch einmal. „Wir sind super gestartet, haben dann mit einer 2:0-Führung den Faden verloren“, analysierte Trainer Markus Mader. Die Austria schaffte es dennoch ohne Gegentor in die Pause, kassierte das 1:2 aber rasch in Hälfte zwei. Bernhard Luxbacher wurde in der 51. Minute überhaupt nicht attackiert, erzielte den 1:2-Anschlusstreffer. Torben Rhein stellte den alten Vorsprung wieder her, traf souverän per Elfmeter (63.). Vier Minuten später tänzelte Philipp Ochs aber die Abwehr aus, 2:3. Beiden Gegentoren gingen Ballverluste in der Vorwärtsbewegung voraus, Mader ärgerte sich darüber.

„Wenn der Gegner anfängt zu drücken, fangen wir an zu flattern. Deshalb war es wichtig, dass wir uns heute so lange dagegenstemmen, bis der Schiedsrichter abpfeift.“
Markus Mader, nach dem Weiterkommen im Cup
„Wir haben gewusst: Es wird kein Leckerbissen, sondern ein Cup-Fight“, sagte der Coach über die letzten Minuten. Lustenau konnte die Vorentscheidung durch Diaby (77.) und Mätzler (84./Latte) nicht herbeiführen, die Vienna spielte auf den Ausgleich. „Wenn der Gegner anfängt zu drücken, fangen wir an zu flattern. Deshalb war es wichtig, dass wir uns heute so lang dagegenstemmen, bis der Schiedsrichter abpfeift.“ Für das Gemüt sei der Sieg gut gewesen, so Mader nach dem 3:2. Wohlwissend, dass der Auftritt nicht das Gelbe vom Ei war. „In der Bundesliga braucht es noch mehr.“ FB
Uniqua ÖFB-Cup, 2. Runde
First Vienna FC – SC Austria Lustenau 2:3 (0:2)
Naturarena Hohe Warte, 1411 Zuschauer, SR Ciochirca
Torfolge: 6. 0:1 Nikolai Baden, 20. Nikolai Baden, 51. 1:2 Bernhard Luxbacher, 63. 1:3 Torben Rhein (Strafstoß), 67. 2:3 Philipp Ochs
Gelbe Karten: 9. Tiefenbach (Lustenau/Unsportlichkeit), 61. Zellhofer (Trainer Vienna/Kritik), 62. Omerovic (Foul), 75. Klissenbauer (Betreuer/alle Vienna/Kritik), 78. Gmeiner (Lustenau/Foul), 78. Luxbacher (Vienna/Kritik)
Vienna (4-4-2): Giuliani – Bauer, Steiner, Abazovic, Huskovic – Ochs, Luxbacher, Omerovic (73. Wunsch), Edelhofer – Tanzmayr (61. Monschein), Owusu (73. Peham)
Austria Lustenau (4-4-2): Helac – Gmeiner, Maak, Mätzler, Diallo – J. Schmid (57. Anderson), Tiefenbach (57. Surdanovic), Grabher (77. Grujcic), A. Schmid (57. Diaby) – Baden (57. Cisse), Rhein