Auf der Bühne mit viel Herzblut und Leidenschaft

mtvo-Chorsprecherinnen Martina Parsch aus Rankweil und die Feldkircherin Ricki Graf im Einsatz für das Musiktheater.
RANKWEIL Die eine macht es seit 2014, die andere wurde diesen Juni ins Ehrenamt als Chorsprecherin gewählt: Die Rede ist von der Rankweilerin Martina Parsch und Friederike “Ricki” Graf aus Feldkirch, die vielfältigste Aufgaben im Chor des Musiktheaters Vorarlberg übernehmen. Und diese Agenden fordern derzeit noch mehr als während des Jahres, findet doch am 6. Oktober die Premiere der heurigen Operetten-Produktion “Giuditta” in Götzis AMBACH statt.

Zur Frage, was denn alles zum Job einer Chorsprecherin zählt, prasselt es bei den beiden Damen nur so heraus: Einerseits sind sie die ersten Ansprechpartnerinnen für die Chormitglieder des mtvo bezüglich der Probentätigkeit. Diese startet je nach Projekt zwischen Jänner und März, die Produktionen – abwechelnd Oper, Operette und Musical – finden immer im Oktober in der Kulturbühne AMBACH statt. Bei Sitzungen zur Terminkoordination sind sie ebenso involviert wie bei der strategischen Planung für die kommenden Jahre. Weiters gestalten sie die Probenzeiten, die jeweils dienstags stattfinden und auch einmal durch ein Probenwochenende ersetzt werden.

Die gesamt rund 25 Chormitglieder (im Alter von etwa 30 bis 82 Jahre) stammen nicht nur aus Götzis und der Kummenberg-Region, sondern aus dem ganzen Land und aus Liechtenstein und Deutschland. Für Martina Parsch im Zivilberuf Physiotherapeutin und Musikpädagogin Friederike Graf ist es ein persönliches Anliegen, dass das Musiktheater seinen Platz in der Vorarlberger Kulturszene behält und immer weitere Kreise zieht. Denn Mitglied im mtvo-Chor zu sein bedeutet neben Singen auch einen wesentlichen Anteil am Schauspiel einzunehmen.

Natürlich kommt auch beim mtvo-Chor die Geselligkeit nicht zu kurz – so wird zur Weihnachtsfeier ebenso geladen wie zum Sommerhock oder zu einem Ausflug. Der Kontakt mit dem Kernteam sowie ehemaligen Choristen, aber auch mit neuen Interessenten wird groß geschrieben; und in der “heißen” Produktionsphase von Anfang September bis Mitte Oktober verbringt jede und jeder an die hundert Stunden auf der Bühne oder in der Maske. Dieses Jahr übernehmen zudem einige Chormitglieder Nebenrollen, welche zusätzlich geprobt werden. All dies macht jede und jeder aus voller Leidenschaft für die Musik und für die Handlung, gemeinsam mit den Profi-Solisten, mit dem Ballett und dem mtvo-Orchester. Gesamt sind jährlich rund 120 Akteure beteiligt, um das Werk zum Leben zu erwecken. Bei der “Giuditta” ist dies heuer die Erstaufführung in Vorarlberg, worüber sich Intendant Nikolaus Netzer und Präsidentin Margit Hinterholzer besonders freuen. Die Inszenierung von Franz Lehárs “Musikalischer Komödie” verantwortet Norbert Mladek, der zuletzt 2018 bei “Capuleti e Montecchi” beim mtvo tätig war.

Teil einer großen Familie zu sein und Musiktheater erst in dieser Konstellation zwischen Profis und vielen Ehrenamtlichen möglich zu machen, bedeutet nicht nur für die beiden Chorsprecherinnen viel, sondern für jedes einzelne Mitglied. Sie können sich bei jeder Produktion weiterentwickeln und erleben die Begeisterung auf der Bühne und des Publikums im Saal und dann auch beim gemütlichen Hock im Anschluss. Übrigens: Interessierte können sich jederzeit melden unter office@mtvo.at oder Tel. (0664) 214 35 04. Im kommenden Jahr steht wieder Musical auf dem Programm, Mitmachen bei “Sunset Boulevard” ist also angesagt. VN-TK