
Kollers Köpfchen und eine heiße Schlussphase
Altach verabschiedet sich mit einem sehr unterhaltsamen Remis gegen Salzburg für dieses Jahr von den Heimfans.
Altach Drittes Remis in Folge zwischen Altach und Salzburg. Damit bleiben die Rheindörfler 2025 gegen die Bullen ungeschlagen. Beim 1:1-Heimremis waren die Altacher, die ohne Toptorschütze Patrick Greil antreten mussten, dem Sieg sogar näher. Doch man blieb bescheiden. “Es wäre vermessen, zu sagen, wir sind nicht zufrieden mit einem Remis gegen Salzburg”, sagte Altachs Coach. Damit ist man vor den abschließenden Runden in Innsbruck und Ried Tabellenzehnter.
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Die zwei Niederlagen im Gepäck machten Salzburg sichtlich Beine. Die Bullen marschierten von Beginn an, waren sowohl läuferisch als auch im Kopf schneller – und vor allem beweglicher. Diesem Tempo vermochte Altach in den ersten Minuten nicht zu folgen. Mehr noch, die Viererabwehr mit Filip Milojevic als “Mann vor der Abwehr” war sichtlich überfordert mit den flinken Salzburg-Spielern und ihrem direkten Spiel. Die Folge waren mehrere brenzlige Szenen, in denen Torhüter Dejan Stojanovic in den Mittelpunkt rückte. Auch, weil sich seine Vorderleute unerwartet oft düpieren ließen.

Allein Salzburg verstand es nicht, aus den Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Ob Vertessen (7.), der nach Zech-Fehler allein vor Stojanovic den Ball neben das Tor setzte, oder Krätzig (10.), der am SCRA-Goalie scheiterte – es blieb vorerst beim Versuch. Bis Altach mit einer Fehlerkette nachhalf. Ein unsauberer Einwurf von Ouédraogo vermochte Milojevic nicht zu bändigen. Vertessen spritzte dazwischen, spielte auf Petar Ratkov, der bei der Ballannahme von Zechs Ausrutscher profitierte und den Ball auf Elferhöhe eiskalt im Tor unterbrachte (12.).
Admiral Bundesliga
15. Spieltag
SCR Altach vs FC RB Salzburg 1:1 (1:1)
Altach, Stadion Schnabelholz, 4867 Zuschauer, SR Christian-Petru Ciochirca (ST)
Torfolge: 12. 0:1 Ratkov, 26. 1:1 Koller (Kopfball)
Gelbe Karten: 23. Diabaté (Salzburg), 67. Junuzovic, Pereira, Hesse (alle Salzburg/alle Cotrainer), 80. Bidstrup (Salzburg), 85. Zech (Altach/alle Foulspiel)
SCR Altach (4-1-3-2) Stojanovic – Sandro Ingolitsch, Zech, Koller, Ouédraogo – Milojevic (60. Jäger) -Oswald, Massombo (71. Demaku), Bähre – Mustapha (71. Fetahu), Diawara (71. Hrstic)
FC RB Salzburg (4-4-2) Alexander Schlager – Trummer, Gadou,, Schuster, Krätzig – Alajbegovic (59. Edmund Baidoo), Diabaté (83. Konate), Bidstrup, Bischoff (46. Yeo) – Vertessen, Ratkov

Koller, die Zweite
Altachs erstes Ausrufezeichen war ein Kopfball von Verteidiger Paul Koller. Nach einem Freistoß setzte er den Ball jedoch zu zentral für Teamtorhüter Alexander Schlager (15.). Auf der Gegenseite war es einmal mehr Stojanovic, der nach einem präzisen Flankenball von Alajbegovic den Kopfball von Ratkov (22.) bändigte. Doch Altach hatte die erste Schockphase schon übertaucht und war nunmehr besser im Spiel. Weil man die Bälle im Zentrum besser verteilte, präziser spielte und die beiden Spitzen Druck auf die Salzburger Defensivabteilung ausübten. Daraus entstand schließlich jener Eckball, der zum Ausgleich führte. Ideal zur Mitte gebracht, zeigte Koller, wie man seinen Gegenspieler (Frans Krätzig) abschüttelt und sich so den Raum für einen ungehinderten Kopfball verschafft. Dieses Mal war er zu gut für Schlager und der viel umjubelte Ausgleich perfekt (26.). Der Treffer stärkte sichtlich das Vertrauen der Altacher, die nun Salzburg mehr und mehr unter Kontrolle hatten. Das Tempo war nun heraußen und bis zur Pause gab es nur noch einen kurzen Aufreger. Denn Moritz Oswald zog sich eine Platzwunde zu (45.) und war fortan mit einem Turban im Einsatz.

Nur der Pfosten wackelte
Und der Mann mit dem Turban setzte nach Seitenwechsel gleich ein erstes Statement. Nach Ouédraogo-Flanke und Kollers Auflage war es Oswald, der mit seinem Schuss den rechten Torpfosten zum Wackeln brachte (54.). Damit war klar, die schläfrigen letzten Minuten waren vorbei, beide Mannschaften drückten nun auf den zweiten Treffer.

Näher dran waren in den folgenden Minuten die Gäste aus Salzburg. Denn Altach agierte nun ein wenig schlampig im Passspiel, vor allem im letzten Drittel. Damit blieb der Druck auf das von Schlager gehütete Tor gering. Erst nach dem Überstehen mehrerer brenzliger Situationen (70.) näherten sich die Hausherren wieder gefährlicher jenem Tor vor der eigenen Fantribüne. Zudem reagierte Chefcoach Fabio Ingolitsch mit einem Dreifachwechsel. Neben den beiden Sturmspitzen Anteo Fetahu und Srdjan Hrstic kam auch Vesel Demaku neu ins Spiel. Der 25-jährige Mittelfeldspieler feierte damit nach dreimonatiger Verletzungspause (Schlüsselbeinbruch) sein Comeback (73.).

Aufregende Szenen in der Schlussphase
Doch es war ein Salzburger Einwechselspieler, Karim Onisiwo, der für den nächsten Aufreger sorgte. Der Ex-Nationalspieler brachte es fertig, nur Sekunden nach seiner Einwechslung den Ball aus drei Metern über das Tor zu bugsieren (77.). Da benötigte Altach alles Glück der Welt. Auf der anderen Seite ließ Hrstic den Matchball ungenützt. Von Massombo mit einem Traumpass bedient, schob er alleinstehend vor Schlager das Leder dem Torhüter in die Hände. Auch in der Nachspielzeit war es Hrstic, der mit einem Schuss knapp neben das Tor noch einmal das Stadion zum Beben brachte (91.). Noch einmal Fetahu, dazu drei Eckbälle, alle Zuschauer standen und Salzburg wankte. Doch der Siegtreffer blieb Wunschdenken, am Ende gab es ein 1:1 und viel Applaus.