Wenn Kunst Räume eröffnet

Vernissage der Ausstellung “Ansatzweise ausformuliert” von Heidi Comploj und Lisa Althaus
Feldkirch “Es ist eigentlich gar nicht notwendig, die beiden ausstellenden Künstlerinnen vorzustellen, denn sie sind bestens bekannt”, sagte Franziska Stiegholzer von Kunst Vorarlberg anlässlich ihrer Einführung bei der Vernissage zur Ausstellung “Ansatzweise ausformuliert” von Heidi Comploj und Lisa Althaus in der Villa Claudia am vergangenen Donnerstag in Feldkirch. Der Historiker und Archivar Manfred A. Getzner ging in seiner Eröffnungsrede auf die jeweiligen markanten Eckpunkte in den künstlerischen Entwicklungen der beiden renommierten Kunstschaffenden ein. “Sowohl Heidis als auch Lisas künstlerischer Werdegang ist wirklich sehr beachtlich”, merkte er an.

Transzendenz von Inhalten
Der vielversprechende Titel spiegle sich in den derzeitigen künstlerischen Positionen von Heidi Comploj und Lisa Althaus in den fünf bespielten Räumen. Im Raum “Traumfragmente” zeigt Heidi Comploj halbtransparente Fahnen. Diese basieren auf Erinnerungsfotos, die sich durch Verfremdung und Überlagerung zu offenen Formen entwickeln. Die Fahnen schweben, man kann dazwischen durchgehen. Es wirkt, als ob man durch einen Raum der Erinnerungen ginge. Das Durchqueren des Raumes und die Halbtransparenz der Fahnen ermöglichen somit laufend neue Blickwinkel. “Die Fahnen sprengen den Versuch der Ordnung. Sie transzendieren für die Betrachterinnen und Betrachter Inhalte und wachsen darüber hinaus. Ich bin fasziniert von Heidis Fahnenarbeit”, zeigte sich Wolfgang Maurer, Obmann des Kulturvereins allerArt in Bludenz, begeistert.

Unterschiedliche Betrachtungsweisen
Im Raum “Informationssysteme” widmet sich Lisa Althaus dem Thema Information sowohl auf biologischer als auch auf menschengemachter Ebene. Diverse Filzobjekte verweisen auf Pilz-Myzelien, die in der Natur als Informations- und Kommunikationsträger fungieren. Sie dienen der elektrischen und auch der biochemischen Kommunikation im Waldboden. Ein weiterer Raum trägt den prägnanten Titel “Kopfknotenlöse”. Hier dreht sich alles um den menschlichen Kopf beziehungsweise um das Gehirn als den physischen Ort der Produktion von Wahrnehmung, Denken und der Verarbeitung visueller Informationen. Dadurch soll verdeutlicht werden, dass das Sehen und die Interpretation eines Werkes im Kopf einer Rezipientin oder eines Rezipienten entstehen und dies bei jedem Menschen unterschiedlich ist. In diesem Raum korrespondieren Keramikarbeiten von Heidi Comploj mit freien, assoziativ entstandenen Bildern von Lisa Althaus. “Ich bewundere an Lisa diese große zeichnerische Kompetenz, die eine Fantasiewelt mit großer künstlerischer Ausdruckskraft erlebbar macht”, sagte Manfred A. Getzner. Der Titel der Ausstellung könne auch “Ausformuliert surreal” heißen, meinte Evelyne M. Fricker, Künstlerin aus Dornbirn. Annabelle Comploj, die mit ihrer Tochter Marie-Lina zur Vernissage kam, zeigte sich überrascht, dass die Werke von zwei doch sehr eigenständig arbeitenden Künstlerinnen ein derart harmonisches Gesamtwerk bilden: “Die beiden ergänzen einander auf sehr stimmige Weise.” BI

In diesem Raum korrespondieren Keramikarbeiten von Heidi Comploj mit freien, assoziativ entstandenen Bildern von Lisa Althaus. „Ich bewundere an Lisa diese große zeichnerische Kompetenz, die eine Fantasiewelt mit großer künstlerischer Ausdruckskraft erlebbar macht“, sagte Manfred A. Getzner. Der Titel der Aussstellung könne auch „Ausformuliert surreal“ heißen, meinte Evelyne M. Fricker, Künstlerin aus Dornbirn. Annabelle Comploj, die mit ihrer Tochter Marie-Lina zur Vernissage kam, zeigte sich überrascht, dass die Werke von zwei doch sehr eigenständig arbeitenden Künstlerinnen ein derart harmonisches Gesamtwerk bilden: „Die beiden ergänzen einander auf sehr stimmige Weise.“ BI
Die Ausstellung „Ansatzweise ausformuliert“ ist noch bis 21. Dezember in der Villa Claudia in Feldkirch zu sehen.

