Die Polizei stellt sich vor: Duell im „Schießkino“ (Archiv)

19.07.2022 • 18:49 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Polizei stellt sich vor: Duell im „Schießkino“ (Archiv)
VN/RAuch

Die VN präsentieren in einer Serie wöchentlich den Alltag der Exekutive, diesmal im Einsatztrainingszentrum in Koblach.

Koblach Vorher war da nicht viel mehr als ein Schießstand in einer Halle. Doch seit dem ersten Juli dieses Jahres wird im neuen, aufwendig erweiterten Einsatztrainingszentrum in Koblach weit mehr als nur auf Zielscheiben geschossen.

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Was beim Alten bleibt, sagt Peter Beichler, Landeseinsatztrainer der Polizei: „Hier übt sich die Basis der Polizei im Viermonatsrhythmus im Pistolen-, Langwaffen- und Präzisionsschießen.“

In der Taktikhalle

Andreas Marik, Fachbereichsleiter in der Einsatzabteilung, sagt, was neu ist. Und da gibt es jede Menge hier im erweiterten Bau in Koblach.

Die Polizei stellt sich vor: Duell im „Schießkino“ (Archiv)
Auch am Schießstand proben die Beamten regelmäßig den Ernstfall, und das drei Mal im Jahr.
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Denn auch abseits der Schießhalle knallt’s. Etwa in der neuen Taktikhalle. Das ist eine Art Labyrinth. Eine raffinierte Konstruktion mit verstellbaren Wänden und lebensgroßen Puppen, die die reale Erprobung aller möglichen Szenarien und Situationen im Ernstfall erlaubt. Etwa das gegenseitige Absichern beim Erstürmen einer Wohnung und Stiegenhäusern. Schussabgaben finden hier selbstverständlich nur mit Farbpatronen statt. Intensiv geprobt wird auch der Einsatz bei Randalen in einer Diskothek oder beim Fußballstadion.

Sound- und Lichteffekte

Auf Knopfdruck lärmen die Soundeffekte – unter ihnen auch das Bellen eines aggressiven Hundes – oder es blitzt das Lichtgewitter in einem Tanztempel. „Eben alles Bedingungen, die auch im realen Einsatz zum Tragen kommen,“ sagt Marik, „und mit diesen Übungsmöglichkeiten sind die Beamten sehr gut auf die Stimmung im Ernstfall vorbereitet.“ Ein Projektor strahlt lebendige Szenarien an die Wand. „Schießkino“ nennt der Fachbereichsleiter diese in Österreich revolutionäre Einrichtung. „Hier können wir auf reale Weise eine Situation üben. Etwa, ob der Gegner ein Messer oder eine Schusswaffe einsetzt.“

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Marik steht einer 140 Mann starken Einheit vor. Diese Spezialmannschaft wird hier im Einsatztrainingszentrum auch im Bereich Massenpsychologie geschult. Das ist beispielsweise wichtig bei eskalierenden Situationen unter Menschenmassen.

Schießen, Taktik und Technik

Dann gibt es noch den Technikraum. Er versteht sich vor allem als Übungsraum für die Technik im waffenlosen Kampf. „Schießen, Taktik und Technik“ sind also die drei Schwerpunkte, die das Einsatztrainingszentrum für die Polizei, das EKO Cobra, Sicherheitswachen, Justizwachebeamte und die Finanzpolizei beinhaltet.

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Das Einsatztrainingszentrum in Koblach ist seit erstem Juli dieses Jahres im Vollbetrieb. Vn/Rauch

Dieser Artikel erschien erstmals am 10. Juli 2021.

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