So bunt ist Vorarlberg

Wohnort Hard, Herkunft Mexiko
Denise Lopez de Kuster lebt seit vier Jahren in Vorarlberg. „Mein Mann hat in Mexiko gearbeitet, dort haben wir in Acapulco geheiratet.“ So romantisch! Heute haben sie eine Tochter. Die zweijährige Valentina wächst zweisprachig auf. „Ich vermisse meine Familie sehr“, gesteht Denise. „Wir sind drei Geschwister und einander sehr verbunden.“ In Mexiko hat die Betriebswirtin ein Unternehmen gegründet und macht dort Honig populär.
Schwarzach. (VN-lip, tm) Vorarlberg ist seit Jahrzehnten in wirtschaftlicher Hinsicht eine dynamische Wachstumsregion. Ihr demografisches Wachstum verdankt sie der Zuwanderung. Menschen aus rund 140 Nationen leben hier; die ganze Welt ist sozusagen in Vorarlberg zu Hause.
Der Zuwanderungsprozess ist heute so vielfältig wie noch nie: sei es in Bezug auf Herkunftsregionen und Muttersprachen oder auch sozialen und Bildungshintergrund. Während Industriebetriebe im 20. Jahrhundert hauptsächlich Hilfskräfte benötigten, sind heute Fachkräfte für die Industrie- und Dienstleistungsbetriebe gefragt. Immer wieder hat Vorarlberg große Integrationskraft bewiesen, die auf gemeinsame Grundwerte zurückzuführen ist: Respekt vor Engagement und Arbeit, eine Verbindlichkeit im Umgang miteinander und die gemeinsame Verantwortung für die Zukunft. Die große soziale kulturelle Vielfalt ist eine Bereicherung für das Land Vorarlberg. Die VN stellen Vorarlberger aus aller Welt vor.

Wohnort Dornbirn, Herkunft Spanien
Mehr Freizeitaktivitäten bei Schlechtwetter würde sich Noemi Aguilo Aguayo in Vorarlberg wünschen: „Ein Spiele-Café oder eine Karaoke-Bar wäre toll!“ Die Spanierin ist seit eineinhalb Jahren als Textilforscherin in Dornbirn tätig. „Ich fühle mich in Vorarlberg sehr wohl“, erklärt die 29-Jährige begeistert.

Wohnort Dornbirn, Herkunft Thailand
Yuwanda Iamphaojeen reist viel von Österreich aus. „Die Lage ist ideal, um ganz Europa zu erkunden“, erklärt die 27-Jährige. Die Thailänderin absolviert das letzte Jahr ihres Doktoratsstudiums im Ländle. Seit sechs Monaten ist Yuwanda schon in Vorarlberg. „Mein einziges Problem ist die Sprache, da meine Englisch-Kenntnisse nicht perfekt sind. Von Deutsch ganz zu schweigen“, lacht die Thailänderin.

Wohnort Hard, Herkunft Italien/Schweiz
Keinen Tag bereut Fabio Guagliano seinen Umzug nach Vorarlberg. Seit zweieinhalb Jahren ist der 39-Jährige ein „Grenzgänger“. Der gebürtige Schweizer mit italienischen Wurzeln zog der Liebe wegen von der Innerschweiz in die Ostschweiz. „Und da war es nicht mehr weit nach Österreich.“ Das politische Klima in Vorarlberg gefiel ihm auf Anhieb. „Die Leute sind viel offener und direkter.“ Er findet Österreich „auch viel schöner!“

Wohnort Dornbirn,
Herkunft Indien
Österreich kannte Avinash Manian zuvor nur vom idyllischen Musical „The Sound of Music“. Seine Arbeitsstelle als Forscher fand er über Google, als er nach seinem Doktoratsstudium in den USA einen Job suchte. Seit 2003 ist der gebürtige Inder im Ländle zu Hause. „Meine größte Sorge war, dass ich Österreich gar nicht kannte“, gesteht der 42-Jährige. Die Vorarlberger Landschaft erfüllte auch seine Erwartungen: „Aber kein Mensch hier kennt ‚The Sound of Music‘, wobei das Musical weltberühmt ist!“, sagt Avinash, und lacht.

Wohnort Feldkirch,
Herkunft Bosnien-Herzegowina
Elvira Häusle-Jasic absolvierte eine Ausbildung zur Lagerlogistikerin und Einzelhandelskauffrau, derzeit ist sie aber in der Familienarbeit tätig. „Zu meiner Heimat zähle ich mittlerweile Vorarlberg, da ich schon sehr lange hier lebe“, erklärt die 33-Jährige. Zum ehemaligen Jugoslawien verbindet Elvira nur noch die Familie.

Wohnort Götzis,
Herkunft Kolumbien
Nach Vorarlberg ging Danilo Ortiz, weil er für Österreich kein Visum brauchte. In Kolumbien hat Danilo Ortiz Kunst studiert. Heute arbeitet er teilzeit als Hausmeister, das gibt ihm Zeit und Raum, weiter an seinen Skulpturen zu arbeiten. In Vorarlberg fühlt er sich zu Hause: „Wenn ich wieder daheim bin nach einer Reise, fühle ich mich einfach wohl.“


Wohnort Nenzing,
Herkunft Türkei
Fatma Keskin ist verheiratete Mutter von drei Kindern. Die gebürtige Türkin lebt in Nenzing. Vor allem anderen trachtet sie danach, ihr Umfeld aktiv zu gestalten. Deshalb hat sie 2005 den Frauenverein „Mimosa“ gegründet, deshalb engagiert sie sich für die Grünen in Nenzing. Unentwegt baut sie Brücken des miteinander Redens.

Wohnort Dornbirn, Herkunft England
Die Vorarlberger Alpen und das Skifahren gefällt Tom Wright besonders. Eingelebt hat sich der Engländer rasch: die Mentalität und Arbeit sagen ihm zu. „Und die Döner Kebabs sind echt lecker“, erklärt der 29-Jährige. Über sein Doktoratsstudium an der Universität Leeds gelangte Tom im Februar letzten Jahres an das Institut für Textilchemie und Textilphysik in Dornbirn. „Der Wissenschaftsstandort ist ideal, da große Industrien hier situiert sind. So können wir viel mit regionalen Firmen arbeiten“, erläutert der 29-Jährige.

Wohnort Lochau, Herkunft Bolivien
Wie sie das Essen in Vorarlberg am Anfang fand? „Ah ja, schwierig.“ Aber Maribel Rico wusste sich zu helfen: „Meine Mutter schickt mir Mais, getrocknete Pfirsiche, ganz spezielle, getrocknete Kartoffeln, die wie Trüffel schmecken.“ Ein Stück Heimat eben für die Bolivianerin, die einen Lochauer liebengelernt hat.

Wohnort Meiningen, Herkunft Belgien
Vor etwa 17 Jahren siedelte Jenny Buelens erstmals nach Vorarlberg. Nach acht Jahren jedoch zog sie wieder nach Belgien. „Ich habe dann aber jedes Jahr im Ländle Urlaub gemacht“, erinnert sich die Belgierin gerne. Jetzt hat sich Jenny entschieden, wieder nach Vorarlberg zu ziehen: „Ich liebe das Leben und die Freunde in Vorarlberg einfach.“

Wohnort Lustenau, Herkunft Argentinien
Geboren ist Nidia Vdovik in Argentinien, aber in Venezuela hatte sie 27 Jahre lang ein Blumengeschäft. Dabei hat sie in den USA Biochemie studiert. „Aus familiären Gründen“ zog sie nach Venezuela. Dort hat sie einen Lustenauer geheiratet. „Wir leben seit zwei Jahren in Vorarlberg.“ Die Menschen hier erlebt Nidia als sehr freundlich und hilfsbereit.

Wohnort Dornbirn, Herkunft Vietnam
Seit November 2013 ist Ha Thanh Ngo für ihre Doktorarbeit in Vorarlberg. „Ich wollte neue Erfahrungen sammeln, und Österreich hat sich gerade angeboten“, so die Vietnamesin. Die Natur und das ruhige Ländle haben es Ha Thanh angetan: „Das ist wie eine ganz andere Welt. Die Kultur und das Essen ist so anders hier.“
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