Kein Wahlkampfurlaub für den Bludenzer SP-Spitzenkandidat

Vorarlberg / 05.02.2015 • 20:53 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Möchte Uniform mit Bürgermeister-Sakko tauschen: Mario Leiter.

Möchte Uniform mit Bürgermeister-Sakko tauschen: Mario Leiter.

Stadtrat lehnt Antrag von Stadtpolizist Mario Leiter auf bezahlten Sonderurlaub ab.

Bludenz. Leiter, stellvertretender Kommandant der Bludenzer Stadtpolizisten, hat sich in der Alpenstadt ein hohes Ziel gesetzt. Er will offenbar als überparteilicher Kandidat für die Sozialdemokraten seinen jetzigen Personalchef Mandi Katzenmayer in dessen Funktion als Stadtoberhaupt beerben. Ob Leiter, der sich auf seiner Homepage als „Der Neue“ präsentiert, es schaffen wird, den „Volkstribun“ und VP-Langzeitbürgermeister Katzenmayer aus dem Sattel zu hieven, wird sich spätestens am Wahlsonntag, 15. März, zeigen.

Befangenheit beim Stadtchef

Um für seine Person in der bevorstehenden Intensivphase des Gemeindewahlkampfes die Werbetrommel entsprechend rühren zu können, hatte Leiter offenbar um bezahlten Sonderurlaub in der Länge von einem Monat angesucht. Der Antrag flatterte freilich seinem Chef Katzenmayer auf den Tisch. Katzenmayer erklärte sich als Konkurrent in Sachen Bürgermeister-Direktwahl bei der Abstimmung über den Sonderurlaub im Stadtrat für befangen und überließ das Feld seiner Vizebürgermeisterin Carina Gebhart.

Stadtrat sagt Nein zu Antrag

Im sechsköpfigen Stadtratsgremium stieß das Ansinnen des parteifreien SP-Kandidaten und Stadtpolizisten jedenfalls mehrheitlich auf Ablehnung. In dem von der Volkspartei dominierten Stadtrat dürften jedenfalls nur die beiden sozialdemokratischen Stadträte Wolfgang Weiß und Arthur Tagwerker für den Antrag gestimmt haben, heißt es im Bludenzer Rathaus nach der Stadtratssitzung, deren Inhalt als „vertraulich“ gilt.

Angesparten Urlaub nehmen

Sein Antrag auf Sonderurlaub sei im Hinblick auf einen fairen Wettbewerb im Wahlkampf mit Mitbewerbern von Schwarz, Blau und Grün „legitim“ gewesen. „Die Ablehnung im Stadtrat nehme ich zur Kenntnis, eine Berufung gegen den Beschluss habe ich nicht vor“, erklärte Mario Leiter auf Anfrage der VN. Nun werde er eben auf seinen angesparten Urlaub zurückgreifen müssen. Sein Ziel: „Wir wollen stärker werden und mit allen im Stadtparlament vertretenen Parteien zusammenarbeiten. Die Zeit bis zur Wahl sehen wir als Wahlwerbung und werden uns bemühen, das Miteinander anzustreben. Uns ist Fairness wichtig, dazu bekennen wir uns.“ Er will „mit Mut, Leistung und Leidenschaft Projekte für Bludenz gemeinsam entwickeln und umsetzen.“

Mein Antrag war legitim. Ich nehme die Absage zur Kenntnis.

Mario Leiter, SP-Kandidat

SPÖ-Liste Bludenz

1. Mario Leiter

2. Stadtrat Wolfgang Weiss

3. Stadtrat Arthur Tagwerker

4. Simone Kofler

5. Andrea Hopfgartner

6. Lucia Peter

7. Josef Stroppa

8. Barbara Schönher

9. Mükremin Atsiz

10. Demira Jasarevic

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