Lustenau und seine Bürger im polit-grünen Gewand

Vorarlberg / 10.02.2015 • 21:18 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Grüne in Lustenau wollen bei der Gemeindewahl einen Quantensprung machen.

Lustenau. (VN-hk) Öfters schon legten sich die Grünen in Lustenau die Latte sehr hoch, hofften auf Ergebnisse im 20-Prozent-Bereich. Bis letztes Jahr blieb bei diesen Zielen der Wunsch Vater des Gedankens. Doch seit den Europawahlen im vergangenen Jahr ist alles anders, und (fast) nichts mehr unmöglich. Die Grünen schafften bei den Europawahlen unglaubliche 23 Prozent und lagen damit nur noch vier Prozent hinter der ÖVP.

Der mit den Grünen kann

Auch bei den Landtagswahlen im Vorjahr gelang Grün jener Quantensprung, von dem die junge Partei immer geträumt hatte: 19,5 Prozent der Lustenauer machten vergangenen September das Kreuzchen bei den Grünen. „In Lustenau gibt es viele bürgerliche Grünwähler“, analysierte Bürgermeister Kurt Fischer (51) das Ergebnis nüchtern. Er, der mit den Grünen bekanntlich sehr gut kann, muss sich jetzt vor ihnen fürchten. Die Absolute der ÖVP ist in großer Gefahr, auch wenn Kurt Fischer selbst als Bürgermeister wohl deutlich bestätigt wird.

Die junge Welle

„Kurt und wir können sehr gut“, bestätigt die neue grüne Spitzenkandidatin Christine Bösch-Vetter (32). Nachsatz: „Das ist etwas anderes als wir und die ÖVP“, ergänzt die dreifache Mutter vielsagend. Tatsächlich steht Bürgermeister Fischer der grünen Spitzenkandidatin politisch sehr nahe. „Ihr erfüllt er jeden Wunsch. Das können in der ÖVP nicht alle von ihm behaupten“, sagt ein schwarzer Insider, der nicht genannt werden möchte. Christine Bösch-Vetter ist in Lustenau Gemeinderätin für Umwelt, Landwirtschaft, Energie und Abfall. Vor mittlerweile zweieinhalb Jahren hat sie Parteikollegen Thomas Mittelberger (58) abgelöst und damit gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Daniel Zadra (30) bei den Lustenauer Grünen der jungen Welle zum Durchbruch verholfen.

Gegen “Kaffeesudleserei“

Dass die Grünen deutlich stärker werden wollen, hat Bösch-Vetter klar als Ziel definiert. Ebenso ihre persönlichen Ambitionen. „Ich glaube, dass es nach 1030 Jahren Lustenau Zeit für eine Frau als Vizebürgermeisterin in dieser Gemeinde ist“, sagt sie humorvoll. Eine angestrebte Prozentzahl nennt Bösch-Vetter nicht – gerade auch deswegen nicht, weil viele die Grünen im 20 Prozent-Bereich ansiedeln und sie sich keinen besonderen Druck auferlegen möchte. „Das ist alles Kaffeesudleserei. An der beteilige ich mich nicht.“ Gebrochen werden solle auf alle Fälle die absolute Mehrheit der ÖVP.

Kurt und wir können gut. Das ist anders als die ÖVP und wir.

Christine Bösch-Vetter

Grüne Liste Lustenau

1. Christine Bösch-Vetter

2. Bernd Bösch

3. Eveline Mairer

4. Daniel Zadra

5. Klaudia Niedermair

8. Thomas Mittelberger

9. Manfred Hagen

10. Martha Mittelberger

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