Wohnsitze und „Spinnenkiller“

Vorarlberg / 13.02.2015 • 21:06 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Sie brachten ihr Nein zu Feldkirchs „Tunnelspinne“ auch beim Narrenumzug deutlich zum Ausdruck: Maskierte Vertreter der Tunnelgegnerschaft.
Sie brachten ihr Nein zu Feldkirchs „Tunnelspinne“ auch beim Narrenumzug deutlich zum Ausdruck: Maskierte Vertreter der Tunnelgegnerschaft.

Neuer Wohnsitz. Nicht nur die Freiheitlichen in Meiningen haben sich „auseinandergelebt“ und kandidieren dort jetzt mit zwei Listen (die VN berichteten). Auch bei den Grünen in Frastanz mit VP-Gemeindechef Eugen Gabriel (60) hängt wenige Wochen vor der Gemeindewahl der Haussegen schief. Darum hat sich jetzt rund um Michael Tomaselli (54), Vater der Grünen Landtagsabgeordneten, Nina Tomaselli (29), eine neue grüne Liste in der Marktgemeinde formiert. Die junge Volksvertreterin selbst wird in ihrer Heimatgemeinde allerdings nicht kandidieren. Tomaselli hat, kurz vor dem  Ablauf der Meldefrist, ihren Hauptwohnsitz ins benachbarte Feldkirch verlagert. Die 29-Jährige solle auf der Liste der Feldkircher Grünen auch das Durchschnittsalter der Kandidaten von 54 Jahre senken, heißt es jetzt.

 

Verwirrend. In der einst von den Freiheitlichen dominierten Marktgemeinde Lusten­au, in der seit fünf Jahren Kurt Fischer (51) als Gemeindechef mit der Volkspartei das Sagen hat, haben die Blauen im Vorfeld der Gemeinderatswahlen am 15. März personell aufgerüstet: Versicherungskaufmann Martin Fitz (44) will sich als Spitzenmann der Partei gegen Fischer beweisen und ihm den Bürgermeistersessel streitig machen. Auf der Liste der Freiheitlichen sind unter den 71 Kandidaten auch einige prominente Namen, darunter Nicole Hosp (32) oder Ernst Hagen (62) zu finden. Deren Berufsbezeichnung sorgt da und dort für Verblüffung. So wird beispielsweise der „Beruf“ des Politpensionisten und Lustenauer Altgemeindechefs Hans Dieter Grabher (67) am 70. Listenplatz mit „Bürgermeister“ angegeben.

aufmüpfig. Das derzeit allgegenwärtige Narrentreiben im Land kann auch fürs Transportieren politischer Statements genutzt werden. Das dachten sich Feldkirchs Grüne mit Stadträtin Marlene Thalhammer (55) und der Frastanzerin Friedericke Egle von der Initiative Plattform gegen den Letzetunnel an der Spitze. Gemeinsam mit Gleichgesinnten zogen Vertreter beider Gruppierungen unter dem Motto „Tunnelspinne – ich koste viel und bringe nichts“ als „Spinnenkiller“ verkleidet beim großen Faschingsumzug durch Feldkirchs Straßen. Heute werden Thalhammer, Egle & Co. übrigens beim Frastanzer Narrentreiben mit Megaphon „bewaffnet“ vertreten sein.

Sie brachten ihr Nein zu Feldkirchs „Tunnelspinne“ auch beim Narrenumzug deutlich zum Ausdruck: Maskierte Vertreter der Tunnelgegnerschaft.
Sie brachten ihr Nein zu Feldkirchs „Tunnelspinne“ auch beim Narrenumzug deutlich zum Ausdruck: Maskierte Vertreter der Tunnelgegnerschaft.

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