Jugendliche gehen mit gutem Beispiel voran

Die jungen Dornbirner haben ihre Stimme bereits abgegeben. Zunächst haben sie im Rathaus eine Wahlkarte beantragt. Fotos: VN/Steurer
Einige Dornbirner Jugendliche haben ihre Stimme per Wahlkarte bereits abgegeben.
DORNBIRN. (VN-mip) Langschläfer haben es am Wahlsonntag schwer. Auch bei den Gemeindewahlen am 15. März ist es nicht möglich, am Nachmittag die Stimme abzugeben. Die letzten Wahllokale schließen spätestens um 13 Uhr. Klar, Demokratie erfordert Anstrengung. Und es ist sicher zu erwarten, dass sich die Menschen auch nach einer langen Samstagnacht am Sonntag in der Früh aus dem Bett quälen, um vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Es geht auch angenehmer.
Jugendliche der Stadt Dornbirn haben schon am Freitag ihre Stimme abgegeben. Sie wollen damit andere animieren, ebenfalls von der Möglichkeit der Wahlkarten Gebrauch zu machen. Dem voran ging eine Aktion der Offenen Jugendarbeit Dornbirn (OJAD), die Politiker in einen Bus sperrte, sodass sie den Fragen nicht ausweichen konnten.
Nicht alle dürfen wählen
Das Rezept einer guten politischen Veranstaltung: Ein Bus, ein Fahrer, fünf Spitzenkandidaten und 44 Jugendliche – mit politischer Partizipation am Ende. Jedenfalls dachte sich das die OJAD. Die Jugendlichen erarbeiteten Fragen, stiegen mit den fünf Spitzenkandidaten der Gemeindewahl in einen Stadtbus und besuchten die Hotspots der Stadt. Noch vor der Fahrt hielten die Jugendlichen eine Testwahl ab, dann ging es los.
Der Clou dabei: Die Jungwähler gingen im Bus auf Tuchfühlung, die Politiker konnten den Fragen nicht ausweichen. Eine der brennendsten: Warum dürfen nicht alle wählen? Einige sind in Dornbirn aufgewachsen und geboren, haben allerdings keine Staatsbürgerschaft und dürfen darum in ihrer Heimat nicht mitbestimmen. Die, die durften, beantragten nach der Fahrt eine Wahlkarte und gaben ihre Stimme bereits regulär ab.
Am 9. März sind wieder die Jugendlichen am Zug. Die VN laden zur Veranstaltung “Jugend spricht Tacheles” ins Kulturhaus, wo Jugendliche aus Dornbirn ihre Spitzenkandidaten in die Zange nehmen.

Wählen ist für mich wichtig. Es ist gut, dass es schon ab 16 Jahren erlaubt ist. Denn jede Stimme zählt. Dornbirn gefällt mir, aber gegen die Kriminalität am Bahnhof sollte man was machen. Can, 16 Jahre

Ich finde es sehr gut, dass wir in unserem Alter schon wählen dürfen. Es ist wichtig, so können wir mitbestimmen. Natürlich wäre ich auch am Sonntag aufgestanden, wenn ich keine Wahlkarte beantragt hätte. Vanessa, 17 Jahre

Jugendliche sollten auf jeden Fall Mitsprache im Rathaus haben, unter anderem dadurch, dass wir wählen können. Ab 18 wäre nicht so gut, dann würden nur Erwachsene mitreden. Jugendlichen sollte in Dornbirn mehr Raum gegeben werden, wo sie sich entfalten können. Adrian, 16 Jahre

Es ist gut, dass Jugendliche vom Wahlrecht Gebrauch machen können. Ich habe schon einmal wählen dürfen, das ist meine zweite Wahl. Bei Politikern hoffe ich, dass sie nach der Wahl einhalten, was sie zuvor versprochen haben. Sarah, 16 Jahre
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