Arlbergtunnel vor langer Sperre

Straßentunnel wird aufwendig saniert.
ÖBB wirbt für Bahn
als Alternative.
Schwarzach. Auf Autofahrer, die von Vorarlberg nach Tirol wollen, kommen schwere Zeiten zu: In zwei Wochen sperrt die ASFINAG den Arlberg-Straßentunnel für sieben Monate, um ein modernes Sicherheitssystem zu installieren. Der Autoverkehr wird dann über den Arlbergpass geleitet.
Das nutzt die ÖBB jetzt, um für den Zug als Alternative kräftig die Werbetrommel zu rühren. Der Eisenbahntunnel durch den Arlberg bleibt nämlich offen. 24 Verbindungen zwischen Tirol und Vorarlberg verkehren täglich zwischen 6 und 22 Uhr, zwölf in jede Richtung. Die meisten davon sind railjet-Züge.
Um die bekannt zu machen, hat die Bundesbahn einen eigenen Info-Folder inklusive 10.000 Fünf-Euro-Gutscheine drucken lassen, „um den Pkw-Fahrern Lust auf Bahnfahrt zu machen“, wie es in einer Aussendung der ÖBB heißt.
„Mit einer Fahrzeit von Innsbruck nach Feldkirch in knapp zwei Stunden kann der ÖBB-railjet locker mit der Alternative des eigenen Pkw über den Arlbergpass mithalten“, sagt Bundesbahn-Sprecher René Zumtobel. Auch in Sachen Güterverkehr hat die Bahn besondere Angebote für die Zeit bis Mitte November eingeplant.
160-Millionen-Projekt
37 Jahre nach seiner Fertigstellung bekommt der längste Straßentunnel Österreichs ab dem 21. April ein topmodernes Sicherheitssystem verpasst. Wenn der Tunnel am 14. November wieder öffnet, soll er unter anderem über einen neuartigen Thermoscanner, der überhitzte Lkw bereits vor der Einfahrt zum Abkühlen aussortiert, verfügen. Ein akustisches Warnsystem, das Vollbremsungen oder Kollisionen am Geräusch erkennt, soll folgen. 37 neue Fluchtwege sollen im Ernstfall den Ausweg aus dem Tunnel um mehrere Hundert Meter verkürzen.
160 Millionen Euro kostet die Sanierung des Tunnels, 30 Millionen plant die ASFINAG für entgangene Mautgebühren ein.
Bei der Fahrzeit kann der ÖBB-railjet locker mit der Pkw-Fahrt über den Arlbergpass mithalten.
René Zumtobel
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