Tierhalter fordern kurze Wege sowie angst- und schmerzfreie Schlachtung

Vorarlberg / 02.05.2016 • 19:29 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Bei den Verbrauchern wächst ganz stark das Interesse an der Herkunft der Lebensmittel. Sie fordern das Wohlergehen der Nutztiere.  FOTOS: VN
Bei den Verbrauchern wächst ganz stark das Interesse an der Herkunft der Lebensmittel. Sie fordern das Wohlergehen der Nutztiere. FOTOS: VN

Die Verbraucher am Ende der Nahrungskette wollen Tierwohl gewährleistet sehen.

Bregenz. Noch bis zum 15. Mai können sich Nutztierhalter und ehrenamtliche Tierfreunde für den Vorarlberger Tierschutzpreis 2016 beim Tierschutzombudsmann Dr. Pius Fink anmelden. Ihm, wie auch den Vorarlberger Landwirten und allen Tierfreunden und Konsumenten, ist nicht nur das Tierwohl zu Lebzeiten wichtig, sondern ganz besonders auch die angst- und schmerzfreie professionelle Schlachtung ein Herzensanliegen: „Mit hochwertiger Milch und Milchprodukten, Fleisch und Fleischwaren muss spar- und behutsam umgegangen werden. Nie darf vergessen werden, dass vor dem Glas Milch, dem Bergkäse, dem Schnitzel und der Wurst ein empfindungsfähiges Tier war und oft ein Landwirt steht, der sich um seine Tiere kümmert, und dem es wichtig ist, dass sein sorgsam gezogenes Tier auf kurzem Wege zum Schlachtbetrieb transportiert und dort ordentlich behandelt und schmerzfrei geschlachtet wird. Das wird von allen Landwirten gefordert, die für den Tierschutzpreis vorgeschlagen wurden, bzw. ihn in den vergangenen Jahren erhalten haben.“

Schlachtbetrieb erhalten

„Kühe stundenlang etwa nach Salzburg zu transportieren, ist aus Sicht des Tierschutzes abzulehnen“, fährt Pius Fink fort. Geboren bzw. aufgewachsen, gehalten von umsichtigen Landwirten, und geschlachtet – alles bei uns in Vorarlberg, das erwarten unsere Gesellschaft und die Vorarlberger Konsumenten. Wir haben in Vorarlberg über 60 zum Großteil kleine Schlachtbetriebe. In Vorarlberg werden im Jahr etwa 20.000 Schweine, 7000 Kälber und 9000 Rinder geschlachtet. Im mit Abstand größten Vorarlberger Schlachtbetrieb, dem Schlachthof Dornbirn, der Ende des Jahres geschlossen werden soll, wird etwa die Hälfte dieser Tiere geschlachtet. Das entspricht aber lediglich einer Eigendeckung Vorarlbergs von 20 Prozent bei Rindfleisch und von 33 Prozent bei Kalbfleisch. Ein großer und vor allem im Hinblick auf den Tierschutz gut ausgestatteter, zentral gelegener Schlachthof muss erhalten und ausgebaut werden. Dieses Ziel kann, wenn Landwirtschaft, Handel, Konsumenten und Politik an einem Strang ziehen, erreicht werden“, ist Fink überzeugt und schließt: „Wir Vorarlberger sind es unseren Landwirten und den landwirtschaftlich gehaltenen Tieren schuldig. Alles andere wäre in jeder Hinsicht unverständlich und ein Rückschritt in den vielfältigen Bemühungen um Regionalität, Qualität und Tierschutz.“

Aktive private Tierfreunde

Derer gibt es in Vorarlberg viele, und wir wollen ihr ehrenamtliches Engagement vor den Vorhang holen. Marco Milohnic vom Tierheim Dornbirn betont, wie wichtig die Hilfe der vielen Tierfreunde auch für das Tierheim ist, wenn die Menschen mit den alleingelassenen und entsprechend einsamen Hunden täglich spazieren gehen, neugeborene Kätzchen mit der Flasche aufziehen, kranke und alte Tiere pflegen und vieles mehr.

Auch Privatinitiativen zur Pflege und Wiederauswilderung verletzter Vögel oder das Amphibienprojekt zur Rettung von Kröten, der richtige Umgang mit und Schutz von Wildtieren: In allen Bereichen gibt es sehr viel Engagement für unsere fühlenden Mitwesen, die Tiere. Anmelden zum Vorarlberger Tierschutzpreis 2016 noch bis 15. Mai.

Marco vom Tierheim Dornbirn: „Die Hilfe Ehrenamtlicher ist wichtig.“
Marco vom Tierheim Dornbirn: „Die Hilfe Ehrenamtlicher ist wichtig.“

Tierschutzpreis

Bewerbungen: bis zum 15. Mai 2016 einsenden an den Tierschutzombudsmann für Vorarlberg, Dr. Pius Fink, Montfortstraße 4, A-6901 Bregenz, Tel. 05574 511-42070; E-Mail: pius.fink@vorarlberg.at

Kategorien: Besonderer ehrenamtlicher Einsatz oder Einzelbeitrag oder Projekt für den Tierschutz; vorbildlicher und besonders tiergerechter beruflicher Umgang mit Tieren

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