Mit viel Zuversicht in die Wochen der Entscheidung

Die Kandidatinnen der 5C-Maturaklasse gingen hochkonzentriert auf ihre letzte Reise als Schülerinnen.
Rankweil. (VN-hk) Eine Bank für jede Schülerin, ein Tisch und zwei Stühle. Der eine dient zum Sitzen, der andere als Abstellplatz für Schultasche und anderes. Auf den Tischen: Aufgabenbogen, Din-A4-Blätter, Wasserflaschen, Thermos-Kannen, Studentenfutter, Obst. Es ist halb elf. Die 24 Schülerinnen befinden sich seit zwei Stunden in der Klasse 106. Und die restlichen sieben? „Die sind zusammen mit 14 anderen aus den restlichen zwei Maturaklassen in einer Mischklasse“, flüstert Klassenvorständin Michaela Gort (51).
Drei Themen
Gort hat soeben die Aufsicht in der Klasse übernommen. „Beginn: 8.30 Uhr, Ende: 13.30 Uhr. Viel Glück“, steht in großen Lettern auf der Tafel. Die Schülerinnen sehen das längst nicht mehr. Sie sind in ihrer eigenen Welt. Diese liegt in einem der drei Deutsch-Themen, welche sie bearbeiten. „Stadtleben“, „Tourismus und Reise“, „Bewusst leben“ – so lauten diese. Als Impulse für Interpretationen, Analysen und freie Meinungsäußerungen dienen verschiedene Texte und Gedichte. Für jede Aufgabe ist eine bestimmte Wortanzahl vorgeschrieben. Die überwiegende Mehrheit der Kandidatinnen hat sich für das Thema „Bewusst leben“ entschieden, verrät Deutsch-Lehrerin Elke Müller (46), die im Gang Aufsicht hat.
Premiere Zentralmatura
Nach zwei Stunden hat sich die Frequenz der WC-Besuche logischerweise intensiviert. Ein Mädchen folgt dem andern, Elke Müller registriert jedes einzelne. Sie ist die Deutschlehrerin der 5C und steht deswegen an diesem Tag auch irgendwie auf dem Prüfstand. „Ich habe aber keine Sorgen, dass sie das nicht schaffen. Wir haben gut geübt und uns auf diesen Tag vorbereitet.“
Die erstmals zur Umsetzung gelangende Zentralmatura beurteilt Müller kritisch. „Es kommen da bestimmte Dinge zu kurz. Literatur zum Beispiel bleibt zum Großteil auf der Strecke. Man muss im Unterricht hauptsächlich die Matura und die Vorbereitung darauf in den Mittelpunkt stellen“, sagt die Deutschlehrerin.
Es ist mittlerweile 11 Uhr. Noch zweieinhalb Stunden haben die Mädchen für die Bearbeitung ihrer Themen Zeit, ehe sie ihre Arbeiten abgeben müssen. Nervös ist schon längst keine mehr von ihnen. Aber das waren ja auch schon vorher die wenigsten.

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