Kaserne für Zuwachs gerüstet

Vorarlberg / 12.05.2016 • 20:07 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Gute Nachrichten für das Heer: Statt gekürzt, wird das Jägerbataillon um eine Kompanie aufgestockt.  VN
Gute Nachrichten für das Heer: Statt gekürzt, wird das Jägerbataillon um eine Kompanie aufgestockt.  VN

Vierte Kompanie in Bludesch: Mehr Wehrpflichtige können in Vorarlberg bleiben.

Wien. Künftig kann ein Großteil der Vorarlberger Wehrpflichtigen im Land bleiben. Die Aufstockung der Truppen in der Walgaukaserne, die das Verteidigungsministerium am Mittwoch angekündigt hatte, wird das ermöglichen. Das Jägerbataillon in Bludesch wächst von drei auf vier Kompanien. Damit steige die Ausbildungskapazität, die Zahl der Rekruten und ebenso die Chance, wieder mehr Berufssoldaten gewinnen zu können, sagt der Vorarlberger Militärkommandant Ernst Konzett. Die vom Heeresminister angekündigten Reformen sollen ab 1. Jänner 2017 umgesetzt werden.

Hoffnung auf Trendumkehr

Mit weiteren Sparplänen wäre laut Konzett die Zahl neuer Kadersoldaten gesunken. Früher noch habe das Bataillon konstanten Zuwachs verzeichnet. Seit aber eine Kompanie in Bludesch auf der Kippe stand, knickte die Entwicklung ein, sagt der Kommandant. Die zusätzlichen Maßnahmen von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) sollen nun zu einer Trendumkehr führen. Dazu könnte nicht nur die vierte Kompanie, sondern auch die bessere Bezahlung von Unteroffizieren beitragen, meint der Militärkommandant. „Spätestens seit den Anschlägen in Paris und der Flüchtlingsbewegung hat sich die sicherheitspolitische Lage in Europa verschlechtert. Es ist damit zu rechnen, dass das Bundesheer im Inland vermehrt zum Einsatz kommt. Der Verteidigungsminister strebt daher an, dass das Militär in der Lage sein wird, rascher zu reagieren“, sagt Konzett. Dies sei vor allem über neue, regionale Strukturen möglich. Dem Militärkommando sollen künftig die Grundausbildung, die Ausbildung und Organisation der Miliz sowie der Katastrophenschutz unterstellt werden. Die Befehlswege würden kürzer, das Heer in Vorarlberg selbstständiger – „gerade wenn wir durch eine extreme Wetterlage am Arlberg abgeschnitten sind“.

Stärkere Leistung möglich

Die Walgaukaserne ist bereits auf vier Kompanien ausgerichtet. Umbauten sind daher nicht nötig. „Man muss sie nur noch füllen“, sagt Reinhard Bösch, Vorsitzender des Landesverteidigungsausschusses im Nationalrat. Der Vorarlberger FPÖ-Chef begrüßt die Ankündigungen des Militärressorts. „Mit einer vierten Kompanie entstehen nicht nur Arbeits- und Ausbildungsplätze für Vorarlberger Soldaten. Auch werden die Kräfte für Assistenzleistungen erheblich gestärkt“, sagt er.

Erfreut reagiert auch der Landeskameradschaftsbund. Mit der Aufstockung des Jägerbataillons seien in Vorarlberg „effiziente Katastrophen-, Flüchtlings-, Humanitär- und Sicherheitsleistungen“ gewährleistet.

Der Befehlsweg wird kürzer und das Heer selbstständiger.

Ernst Konzett

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