Großer Brückenschlag in die Vergangenheit

Verbindungen über die Dornbirner Ache haben eine lange Geschichte, erste Holzbrücke schon vor 450 Jahren.
Dornbirn. (ha) Anlässlich der Eröffnung der neuen Dornbirner Sägerbrücke hat sich Stadtarchivar Werner Matt auf die Suche nach den Anfängen des Brückenbaus über die Dornbirner Ache gemacht. Entstanden ist eine spannende Dokumentation, die im Rahmen des Eröffnungsfestes am 29. Mai präsentiert wird.
Die erste Brücke über die Dornbirner Ache dürfte vor rund 450 Jahren gebaut worden sein, lange bevor der größte Wildbach des Landes reguliert und in sein heutiges Bett gezwängt wurde. Ein Ausschnitt aus einem Gesellenbrief von 1800 etwa zeigt eine gedeckte Holzbrücke einen Kilometer unterhalb der heutigen Sägerbrücke, die später als Schmelzhütterbrücke noch viele Jahre ihren Dienst tat.
Zusatzbrücke für die Bahn
Auch an der „Sägen“, dem Standort der Sägerbrücke, gab es einst Holzbrücken. Die letzte dieser Bauart wurde 1885 abgebrochen und durch eine Konstruktion aus Eisen ersetzt. Die elektrische Bahn, die im vergangenen Jahrhundert über Jahrzehnte hinweg Dornbirn mit Lustenau verband, rumpelte über eine kleine Zusatzbrücke. Anfang der 1960er-Jahre wurde die Vorgängerin der neuen Brücke im Zuge des Baus der Arlbergstraße durch eine Konstruktion aus Eisenbeton ersetzt.
Vormals viele Gasthäuser
Die Sägerbrücke war immer schon eine wichtige Verbindung zwischen Dornbirner Ortsteilen. Entsprechend groß war die Frequenz. Vielleicht war das auch ein Grund, dass es in der Umgebung viele „Wirtschaften“ gab. In der Chronik angeführt sind unter anderem eine Reihe von Gasthäusern in der Marktstraße, angefangen vom Rössle bzw. Sägerhof über den Adler, die Traube, das noch bestehende Gemsle, die Sonne, die heute ein 4-Sterne-Betrieb ist, das Kreuz bis zum Gasthaus Dreikönig. Auf der Hatler Seite befanden sich der Schützen und das Lamm. Die Krone hat das Gasthaussterben rund um die Sägerbrücke überlebt, sie ist heute eines der führenden Hotels der Stadt.
Der Ortsteil Sägen gehörte früher zum Oberdorfer Viertel. Wenn die Oberdorfer mit dem Vieh zu ihren Weiden wollten, mussten sie die Ach überqueren und gelangten dann über die Lustenauer Straße, die damals noch Oberdorfer Damm hieß, zu ihren Grundstücken. War Hochwasser, sprangen die Hatler als Melker ein.

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