Lehramtsstudien noch nicht fixiert

Erst Ende Juni steht fest, ob PH Vorarlberg Sekundarstufen-Hauptfächer anbietet.
Feldkirch. (VN-hk) Die Sache hätte schon im Februar, spätestens im März fixiert werden sollen – dass nämlich angehende Sekundarlehrer an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch sowie Sport vollumfassend studieren können. Aber die Verhandlungen zogen sich. Auch jetzt ist noch nicht zu hundert Prozent sicher, ob die genannten Studienrichtungen tatsächlich an der Pädagogischen Hochschule im Land studiert werden können.
Die Hürden
Rektor Gernot Brauchle (51) gibt sich zwar zuversichtlich, will aber erst dann von einer Erfolgsmeldung sprechen, „wenn wir tatsächlich so weit sind“. Das Projekt Vollstudium von Hauptfächern an der heimischen Lehrerbildungsstätte hat einige Hürden zu überwinden. Zwar sind sich die Rektoren des Entwicklungsverbundes West, bestehend aus der PH Vorarlberg, der Uni Innsbruck, der PH Tirol sowie der kirchlichen PH Edith Stein über die Inhalte so gut wie einig, das Vertragswerk braucht dann aber unter anderem noch die Zustimmung des Hochschulrates und des Ministeriums, ehe der Vertrag unterschrieben werden kann.
Auch Kritiker
Die Lehrerausbildung neu für den Sekundarbereich ist an den Pädagogischen Hochschulen in Österreich ab dem Studienjahr 2016/2017 verpflichtend. Sie beinhaltet ein Bachelor-Studium von acht Semestern mit anschließendem Master-Lehrgang, der entweder im Vollstudium oder berufsbegleitend absolviert werden kann. Diese Ausbildung umfasst alle Lehrer der Sekundarstufen I und II, egal, ob diese nach Studienabschluss in einer Neuen Mittelschule oder an einem Gymnasium unterrichten. Bereits in Ausführung und verpflichtend ist die Lehrerausbildung neu für Grundstufenlehrer. Diese startete in Feldkirch mit dem bald zu Ende gehenden Studienjahr 2015/2016. Die Ausbildung orientiert sich an internationalen Standards und soll eine deutliche Qualitätsverbesserung bedeuten. “Die Lehrer von morgen sind daher mobiler, ihre Ausbildung gilt nicht nur in Österreich”, streicht Rektor Gernot Brauchle eines der Qualitätsmerkmale hervor.
Seit Monaten hat sich der Leiter der Vorarlberger Ausbildungsstätte mit seinem Team bemüht, das Vollstudium der Hauptfächer an der PH in Feldkirch zu ermöglichen. Nicht alle waren von der Idee begeistert. Speziell an der Universtität in Innsbruck gab es Kritiker einer vollumfassenden Ausbildungskompetenz für Hauptfächer in Feldkirch. Es wurde befürchtet, dass die Qualität der Bildung nicht mit dem gewohnten universitären Niveau mithalten könne.
Brauchle hatte diese Befürchtungen stets zerstreut. “Mit der heutigen Kommunikationstechnologie ist ein Transfer von Inhalten von Innsbruck nach Feldkirch und auch umgekehrt problemlos möglich”, hielt der Feldkircher Rektor den Kritikern entgegen. Im Verbund mit dem gezielten Austausch von Lehrpersonal sei eine adäquate Sekundarlehrerausbildung in den Hauptfächern in Feldkirch durchaus gewährleistet.
Viele Anmeldungen
Dass die Studienmöglichkeiten für die Hauptfächer samt Sport im Sekundarbereich noch nicht endgültig fixiert sind, hat laut Brauchle keinen Einfluss auf die Anmeldungen für das kommende Studienjahr gehabt. “Es liegen sogar schon mehr Anmeldungen vor als für die Grundstufe. Das ist doch überraschend. Die angehenden Studenten gehen offenbar davon aus, dass wir das alles noch rechtzeitig hinbekommen werden.”
Wir melden erst dann Vollzug, wenn es tatsächlich so weit ist.
Gernot Brauchle
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