Todesschütze fuhr nach Hause und kam mit zwei Kriegswaffen zurück

Polizei berichtet über die Details der unfassbaren Bluttat in Nenzing vom Sonntag.
Nenzing. Der 27-jährige Bludenzer Gregor S. erschoss am Sonntag um drei Uhr morgens auf einem Fest der „Lords“ in Nenzing zwei Menschen, verletzte zwölf weitere Besucher teilweise schwer und tötete sich danach selbst mit einem Schuss in den Mund (die VN berichteten).
Am Montag standen Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher, der stellvertretende Kriminalkommandant Stefan Schlosser und Chefermittler Norbert Schwendinger Rede und Antwort zu den aktuellen Ermittlungsergebnissen.
„Nur Böllerschüsse“
Als Gregor S. die tödlichen Schüsse abgab, war die Polizei nicht weit. Sie kontrollierte in unmittelbarer Nähe der Veranstaltung mögliche Alkoholsünder. Die Beamten nahmen die Schüsse war. „Sie glaubten, es handle sich um Böllerschüsse. Nur eine Minute danach ging der Notruf ein“, so Ludescher.
Dann ging alles sehr schnell. Eine mit drei Mann besetzte Streife fuhr aufs Festgelände und sah dort schon eine Person auf dem Boden liegen. Weitere vier Patrouillen wurden angefordert, das Sondereinsatzkommando Cobra und die Hundestaffel alarmiert. In kürzester Zeit rückten 17 Polizeistreifen an. „Es war eine schwierige Situation. Wir wussten nicht, wo der Schütze stand. Wir warteten mit dem Zugriff, bis die besser ausgerüstete Cobra eintraf“, resümiert der Polizeichef. Der 27-jährige Todesschütze konnte schließlich nur noch tot aufgefunden werden. Er hatte sich nach seinem Amoklauf mit einem Schuss in den Mund selbst gerichtet. Im Kugelhagel starben zuvor zwei Männer. Ein 48-jähriger, in Liechtenstein arbeitender Nenzinger wurde im Oberkörper tödlich getroffen. Ein 33-jähriger Arbeiter aus Lustenau starb an einem Kopfschuss. Der Zustand eines dritten Opfers, eines Mann im Alter von 54 Jahren, ist immer noch kritisch, der der restlichen Getroffenen mittlerweile stabil.
Die Beamten glaubten, es handle sich um Böllerschüsse.
Hans-Peter Ludescher
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