Uneinigkeit über Val-Blu-Sanierung

Vorarlberg / 25.05.2016 • 20:36 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
So soll das neue Bludenzer Freibad ab Frühjahr 2017 aussehen. Fotomontage: Stadt Bludenz
So soll das neue Bludenzer Freibad ab Frühjahr 2017 aussehen. Fotomontage: Stadt Bludenz

Die Außenanlage des Bludenzer Freibads wird ab Herbst für 5,3 Millionen Euro saniert.

Bludenz. (VN-sas) Dass es beim Bludenzer Freibad Val Blu Handlungsbedarf gibt, steht außer Frage. Die Wasseraufbereitungsanlagen und Schwimmbadtechnik der aus den 1950er- bzw. 1960er-Jahren stammenden und damit ältesten Freibadeanlage des Landes sind dringend sanierungsbedürftig. Wie die Neuerungen aussehen sollen, darüber herrscht in der Alpenstadt indes kein Konsens: Gestern, Mittwochabend, wurde über die Zukunft des Bades abgestimmt. ÖVP und die Offene Liste Bludenz (17 Stimmen) votierten für die Pläne des Tiroler Unternehmens Pohl ZT GmbH, die Opposition (16) stimmte dagegen. Das Projekt, das Mitte Mai von einer neunköpfigen Jury zum Siegerprojekt gewählt wurde, „wurde aufgrund des klaren und gut nachvollziehbaren Konzepts für alle Bauphasen als besonders geeignet bewertet“, sagt Bürgermeister Mandi Katzenmayer. Die erste von mehreren Etappen beläuft sich auf 5,3 Millionen Euro. Geplant ist unter anderem die Neusituierung des 50-Meter-Beckens (siehe Bild); mit dem Sportbecken soll das Val Blu künftig Austragungsort von nationalen Schwimmveranstaltungen sein. Zum Hauptgebäude und zur Saunalandschaft hin sollen Erholungsplätze für alle Nutzergruppen gewährleistet sein, betont Architekt Hagen Pohl. Nun werden die Pläne noch etwas adaptiert, informiert Katzenmayer. Mit dem Umbau soll im Herbst begonnen, das neue Bad bereits im Mai/Juni 2014 eröffnet werden.

Die Opposition spricht sich gegen die Sanierung in dieser Form aus: „Mit der Freibadsanierung hätten wir eine einmalige Chance gehabt, Bludenz im Wettbewerb der Bäder einzigartig zu positionieren. Leider haben sich die Jury und letztendlich auch die Politik für ein Projekt entschieden, das zwar eine Erneuerung des Bades bedeutet, aber keine wirkliche Strahlkraft entwickeln kann“, bedauert FP-Fraktionsobmann und Stadtrat Joachim Weixlbaumer. „Eine mutigere Neupositionierung des 50-Meter-Beckens in Richtung des Rätikons mit einer arenaförmigen Geländemodellierung hätte ein Alleinstellungsmerkmal dargestellt und Leuchtturmcharakter in der Vorarlberger Bäderlandschaft bedeutet.“

Vertane Chance

Vizebürgermeister Mario Leiter (SP) ist mit Weixlbaumer d‘accord: „Weder bietet das Siegerprojekt einen besonderen Komfort für die Besucher, noch kann es als attraktiv bezeichnet werden.“ Das neue Freibad biete keinen nennenswerten Mehrwert. Es sei schade, dass man die Chance, ein attraktives Stadtbad zu gestalten, für die nächsten Jahrzehnte vertan habe.

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