Gratulation zum Geburtstag

St. Gallenkirch. Am Sonntag feiert Hedi Kuster aus St. Gallenkirch ihren 90. Geburtstag. Sie wurde als zweitjüngstes Kind von Serafina und Wilhelm Lorenzin in St. Gallenkirch geboren.

Ihre Eltern betrieben eine große Landwirtschaft. Die Mutter war viel auf dem Feld. „Währenddessen schaute die Ahna auf mich und meine vier Geschwister“, erinnert sich die Jubilarin. Hedi verlebte eine schöne Kindheit, allerdings hieß es von klein auf Mitanpacken im Haushalt und in der Landwirtschaft. Nach Abschluss der Pflichtschule besuchte sie zwei Jahre die Landwirtschaftliche Berufsschule für Mädchen in St. Gallenkirch. Mit 16 verdiente Hedi ihr erstes Geld. Die junge Frau arbeitete vier Jahre im Hotel Madrisa in Gargellen als Haushälterin und Kellnerin. „Das Bedienen hat mir sehr gut gefallen, ich tat es für mein Leben gern“, schwärmt sie noch heute davon. Nach dem Krieg arbeitete Hedi für die französische Besatzungsmacht.

Auf der Kommandatur in Schruns lernte sie ihren späteren Ehemann, Ernst Kuster, kennen, einen Installateur. „In meinem Zimmer war die Wasserleitung verstopft. Da haben wir einen Installateur gerufen.“ Bei beiden war es Liebe auf den ersten Blick. Das Paar heiratete im Jahr 1948 und wurde mit Kindern reich beschenkt. Hedi schenkte insgesamt neun Kindern das Leben. „Es waren die glücklichsten Momente in meinem Leben, als sie gesund auf der Welt waren“, meint sie. Hedi ging im Muttersein voll auf. Alle Liebe und Fürsorge galt ihrer Großfamilie. Aber diese bedeutete auch viel Arbeit. Die vielen Kinder und die Arbeit im Haushalt und in der Gästevermietung brachten die aufopferungsvolle und zärtliche Mutter nicht nur einmal an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. „Es war kein leichtes Leben“, sinniert die 90-Jährige. Und doch: Wenn heute ihre Kinder mit den Enkeln zu Besuch kommen, weiß sie, dass es richtig war, zu kämpfen. Auch dass ihr Mann noch immer an ihrer Seite ist und sie gemeinsam alt werden durften, weiß sie sehr zu schätzen. „So schön wie heute haben wir es nie
gehabt“, freut sie sich über den schönen Lebensabend. Vor allem Tochter Irene hat großen Anteil daran, dass es Hedi und Ernst heute so gut geht. „Sie wohnt bei uns und kümmert sich von morgens bis abends um uns“, so die rüstige Jubilarin voller Dankbarkeit.