Vom Nepal-Hilfseinsatz zurück

Vorarlberg / 29.05.2016 • 21:55 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Sabine Klotz (M.) ist bei ihrem Hilfseinsatz in Nepal von einheimischen Kindern umringt. FotoS: Chay-ya
Sabine Klotz (M.) ist bei ihrem Hilfseinsatz in Nepal von einheimischen Kindern umringt. FotoS: Chay-ya

Chay-Ya Austria baut einen Gesundheitsposten und acht Schulen
in Nepal.

bizau, katmandu. Anstrengend war der Einsatz in Nepal. Vor allem der viertägige Fußmarsch nach Kerauja im Gorkha-Distrikt, wo die Hilfsorganisation Chay-Ya Austria Schulen baut, habe ziemlich an den Kräften gezehrt. Insgesamt war Vereins­obfrau Sabine Klotz (31) mit ihrem Team dieses Mal fünf Wochen in Nepal unterwegs, um den Baufortschritt der Schulen sowie eines Gesundheitspostens in den durch die Erdbeben zerstörten Orten zu verfolgen.

Erdbebensichere Steinwände mit stützenden Holzrahmen, Geburtenzimmer, Betreuungsraum, Station für Frauen und begleitende Männer, Innentoiletten: „Von unserem Gesundheitsposten im Tsum-Tal steht jetzt der Rohbau“, informiert Klotz. In zwei Monaten etwa soll er in Betrieb gehen. Damit wird für Sabine Klotz der Traum einer permanenten Gesundheitsversorgung im Tsum-Tal endlich Wirklichkeit.

Die im Gesundheitsposten integrierte Geburtenstation ist laut der aus Bizau stammenden Chay-Ya-Obfrau ein riesiger Schritt zur Senkung der Mutter-Kind-Sterberate im gesamten Bezirk, der immerhin ein Einzugsgebiet mit über 2500 Menschen ist. „Die Geburtenrate ist dort hoch, auch die Kindersterblichkeitsrate“, berichtet sie. Kinder werden dort auch in Kuhställen geboren, „und das führt wegen der Infektionen zu einer sehr hohen Sterblichkeitsrate von Müttern und Kindern.“ Das Pflegepersonal der Geburtenstation besteht nur aus Frauen. „Alle kommen aus dem Tsum-Tal und haben eine gute Krankenpflege- sowie Hebammenausbildung“, stellt Sabine Klotz klar.

Acht Schulen

Neben dem Gesundheitsposten baut Chay-Ya derzeit insgesamt acht Schulen. Die Gebäude in den Orten Lar und Chumchet im Tsum-Tal sowie in Keraunja im Ghorka-Distrikt und Thade im Rasuwa Distrikt sind Klotz zufolge schon fast fertig. „Die Schule in Lapu – auf dem Weg ins Tsum-Tal – ist ebenso im Bau wie die in Ripchet im Tsum-Tal selbst“, informiert sie. Der Bau der Schulen in Thulo Bharku und Grang im Distrikt Rasuwa werde erst nach Ende der Monsunzeit in Angriff genommen.

Vor Ort arbeitet Chay-Ya Austria mit drei Mitarbeitern der Schwesternorganisation Chay-Ya Nepal zusammen. Des Weiteren sind mehrere freiwillige Frauen und Männer aus dem Sozial- und Medizinbereich im Einsatz. „Wir starten nur Projekte, bei denen Dorfbewohner ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stellen“, erklärt Sabine Klotz. Denn die Verantwortung müsse den Einheimischen vor Ort übertragen werden.

Die Chay-Ya-Obfrau hat bereits Zukunftspläne geschmiedet: „Saatgut- und Gartenprojekte, mit denen wir Kinder mit körperlicher Behinderung eine Ausbildung geben können“, ist eines davon. Das zentrale Interesse bleibe jedoch die Schulbildung für Kinder sowie die medizinische Versorgung von Menschen in abgelegenen Regionen. „Dabei sind wir weiterhin auf die Hilfe der Vorarlberger angewiesen.“

Der Gesundheitsposten in Lar ist demnächst fertiggebaut und soll in zwei Monaten in Betrieb gehen. 
Der Gesundheitsposten in Lar ist demnächst fertiggebaut und soll in zwei Monaten in Betrieb gehen. 
In Lar, einem Bergdorf im Tsum-Tal im Himalaya, entsteht eine der acht von Chay-Ya Austria gebauten Schulen.
In Lar, einem Bergdorf im Tsum-Tal im Himalaya, entsteht eine der acht von Chay-Ya Austria gebauten Schulen.

Chay-Ya sucht Freiwillige im Bereich Medizin, Unterricht, Bau und Wassersysteme und braucht Spenden. Infos: www.chay-ya.com

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