Dem Tod entronnen – jetzt liebt der Ex-Politiker das Leben noch mehr

Vorarlberg / 30.05.2016 • 19:06 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Gottfried Feurstein geht es heute wieder gut. Vor zwei Jahren erlitt der Andelsbucher einen schweren Schlaganfall. Foto: VN/Kuster
Gottfried Feurstein geht es heute wieder gut. Vor zwei Jahren erlitt der Andelsbucher einen schweren Schlaganfall. Foto: VN/Kuster

Ex-Nationalratsabgeordneter Gottfried Feurstein überlebte einen Hirnschlag.

andelsbuch. Der Schlaganfall ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache in Österreich. Gottfried Feurstein (77) erlitt am 1. April 2014 einen schweren Schlaganfall. „Ich bin aufgestanden und ins Bad gegangen. Dort bin ich zusammengebrochen“, erinnert er sich. Mit Mühe kam er wieder auf die Füße und schleppte sich ins Wohnzimmer. „Ich konnte nicht mehr richtig reden. Meine Schwester hat mich zum Arzt gefahren.“

Aber der Andelsbucher schaffte es nicht mehr ins Ordinationszimmer. „Mein rechtes Bein und mein rechter Arm waren gelähmt.“ Der Arzt forderte den Rettungshubschrauber an. „Er meinte, dass wir mit dem Sanitätswagen zu lange bräuchten.“

Über eine Sonde ernährt

In der Stroke-Unit-Abteilung am LKH Feldkirch erhielt Feurstein, der 27 Jahre Nationalratsabgeordneter war und 40 Jahre die Statistik-Abteilung des Landes leitete, die lebensrettende Therapie. Auf seine damalige Verfassung angesprochen, meint er: „Ich konnte nicht mehr reden, nicht mehr gehen und nicht mehr essen. Ich lag hilflos im Bett und wurde über eine Sonde ernährt. Die ersten Tage habe ich nur geweint. Ich wusste ja nicht, ob ich je wieder reden und gehen kann.“

Trost im Gebet gefunden

Seine Tränen erwiesen sich als unnötig. „Nach 14 Tagen konnte ich wieder reden und mit dem Rollator aufs WC gehen. Nach drei Wochen konnte ich mich wieder selbst rasieren.“ Diese Fortschritte waren das Resultat täglicher Therapie. „Ich habe mich auf jede Therapie gefreut, weil ich danach Erfolge bemerkt habe.“ Trost in dieser schweren Zeit fand der Bregenzerwälder im Gebet. Aber auch dass so viele Menschen Anteil an seinem Schicksal nahmen, förderte, so glaubt er, seine Genesung. Bei seiner Nichte im Kleinwalsertal erholte er sich über den Sommer von dem Schicksalsschlag. „Dort wurde ich bestens betreut.“

Helfen können ist eine Gnade

Im Herbst konnte er wieder Autofahren – „ich habe den Test nach zweimaligem Anlauf bestanden“ – und seinen Verpflichtungen als VN-Ombudsmann, Gemeindevertreter und Seniorenbund-Obmann nachkommen. Weil er anfangs noch Probleme mit dem Reden hatte, legte er seine Funktionen als Seniorenbund-Obmann und Gemeindevertreter nieder. „Als VN-Ombudsmann mache ich gerne weiter, weil es schön ist, helfen zu können und zu dürfen. Es ist eine Gnade.“

Liebt die Menschen noch mehr

Vor zwei Jahren entkam Feurstein nur knapp dem Tod. „Seither liebe ich das Leben und die Menschen noch mehr. Ich bin auch dankbarer geworden für alles, was ich erlebe.“   

In dieser schweren Zeit fand ich Trost im Gebet.

Gottfried Feurstein

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