Gefahren durch späte Schneefälle im Gebirge

Vorarlberg / 30.05.2016 • 22:18 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Eine Wandererin beim Überqueren eines der vielen noch vorhandenen Schneefelder in Vorarlbergs höheren Lagen. Foto: Lerch
Eine Wandererin beim Überqueren eines der vielen noch vorhandenen Schneefelder in Vorarlbergs höheren Lagen. Foto: Lerch

Sicheres Vorarlberg warnt vor schwierigen Bedingungen für Wanderer in hohen Lagen.

Dornbirn. Die Berg- und Wandersaison naht, doch aufgrund der späten Schneefälle ist speziell in hohen Lagen immer noch mit teilweise schwierigen Bedingungen zu rechnen. Das bestätigen auch Bergrettungseinsätze, wie sie jüngst gemeldet wurden. In diesem Zusammenhang besonders aktuell ist das Überqueren von Schneefeldern. Bereits ein kleiner Ausrutscher zeitigt oft böse Folgen. „Durch richtiges Handeln können solche Unfälle jedoch vermieden werden“, erklärt Mario Amann, Projektleiter bei Sicheres Vorarlberg.

„Bremstechniken üben“

Wie heikel Ausrutscher auf Schnee, egal ob hart oder weich, sein können, hat auch Bergführer Klaus Witwer schon am eigenen Leib erfahren. „Deshalb wäre es wichtig, Bremstechniken immer wieder zu üben“, betont er. Bei einem von ihm geleiteten und von Sicheres Vorarlberg organisierten Kurs hatten einige Teilnehmer ihre ganz speziellen Aha-Erlebnisse. So berichtet Witwer von einem 79-jährigen Teilnehmer, der zwar schon alle Viertausender im Wallis bestiegen, beim Kurs aber erstmals seine Frau über ein steiles und hartes Schneefeld richtig gesichert hat. Dabei werden hüben und drüben mit Holzpflöcken oder Pickel sogenannte Sicherungspunkte eingerichtet. „Der Mann war ganz erstaunt, als er erfuhr, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, als zusammen angeseilt über das Schneefeld zu zittern und zu hoffen, dass niemand abstürzt“, so Witwer.

Von einem Ausrutscher auf hartem Schnee und einer rasanten Talfahrt, die erst zu Ende war, als das Gelände flacher wurde, berichtete eine jüngere Kursteilnehmerin. „In solchen Situationen ist das Beherrschen von Bremstechniken überlebenswichtig“, verweist der Bergführer noch auf den Umstand, dass auch moderne Wanderbekleidung den Rutscheffekt verstärkt. Bei Ausrutschern gilt deshalb: Sofort versuchen, sich in die Liegestützposition zu drehen und Kopf nach oben. Bei Rückenlage mit einer Hand in den Schnee greifen und auf diese Weise die Drehung herbeiführen. Da das mitunter leichter gesagt als getan ist, rät Klaus Witwer zum Üben in sicherem Gelände.

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