Ein sehr volksnaher Stadtchef

Wolfgang Rümmele regierte Dornbirn als gelernter Forstwirt und Lehrer 14 Jahre lang.
dornbirn. (abi) Wolfgang Rümmele wurde im Oktober 1946 in Dornbirn geboren. Nach der Matura studierte er an der BOKU in Wien Forstwirtschaft und wurde mit 24 Jahren zum Diplom-Ingenieur graduiert. Wie bei vielen jungen Dornbirnern, die auswärts studieren, führte auch Rümmeles Weg nach dem Studium wieder in die Heimat zurück. Der ausgebildete Forstwirt sah als BOKU-Absolvent in Vorarlberg bessere berufliche Chancen.
Drei Töchter, sieben Enkel
Auch die „tiefe Verbundenheit mit Dornbirn von Jugend auf“, war ein Grund zur Rückkehr, wie Rümmele im Gespräch mit den VN betonte. „Vor allem aber war die Liebe mein Hauptbeweggrund, wieder zurückzukommen.“ Mit seiner Frau Reinelde ist der ehemalige Bürgermeister seit mittlerweile 45 Jahren verheiratet. Die drei Töchter aus dieser Ehe schenkten ihm bis heute sieben Enkelkinder.
Zurück in der Heimat stellte sich heraus, dass in Vorarlberg doch kein weiterer Forstwirt gebraucht wurde. Auf Anregung des damaligen Direktors des BG Dornbirn ging Rümmele zurück an seine alte Schule, diesmal allerdings als Lehrer. 28 Jahre lang unterrichtete er die Schüler in Biologie, Geografie und politischer Bildung. Rümmele übte seine Tätigkeit als Lehrer und im Schulorchester mit Leidenschaft und großem Herz für die Schüler aus.
Bürgermeister seit 1999
Für die Politik hat er sich nicht aktiv entschieden: „Ich wurde dringend darum gebeten“, betont Rümmele. So erschien sein Name 1980 erstmals in der Stadtverwaltung. Damals noch als Ersatzmann, wurde er vier Jahre später Stadtvertreter und noch im selben Jahr Dornbirner Vizebürgermeister.
1999 wurde Rümmele nach dem Rücktritt von Rudolf Sohm mit einer Zweidrittelmehrheit zum neuen Bürgermeister der Stadt gewählt. Guntram Feuerstein wurde neuer Vizebürgermeister und Guntram Mäser rückte als Stadtrat für die ÖVP nach. Für die kommenden 14 Jahre stand Rümmele an der obersten Stelle im Rathaus und repräsentierte seine Heimatstadt sowohl innerstädtisch wie auch über die Stadtgrenzen hinaus mit großer Freude. „Der Österreichische Städtetag im Jahre 2012 ist mir in besonders guter Erinnerung geblieben. Wir konnten die Stadt präsentieren und freuten uns über die Anerkennung durch die Kollegen.“ Vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2012 war Dornbirn Gastgeber des 62. Österreichischen Städtetages. Insgesamt 765 Vertreter österreichischer Städte und Gemeinden durfte Rümmele damals begrüßen. Ein Jahr später, am 29. Mai 2013, übergab er seinen Posten an die damalige Stadt- und Landesrätin Andrea Kaufmann.
Ein Herz für die Bürger
„Den direkten Kontakt zur Bürgerschaft, das Teamwork im Rathaus und in den städtischen Betrieben sowie die starke Identifikation der Dornbirner mit ihrer Stadt“ genoss Rümmele im Laufe seiner Amtszeit besonders. Dass er nicht nur ein Herz für den Wald und die Schüler hatte, sondern für jegliche Anliegen der Bevölkerung, bewies seine 14-jährige erfolgreiche Amtszeit. „Wolfang Rümmele war einfach cool. Er war sehr volksnah, egal ob am Fußballplatz oder bei einem Zeltfest, er war immer dabei und konnte aus dem Stegreif eine passende Rede halten“, schwelgt Julia Schwarz auf VN-Nachfrage in Erinnerung. Die Dornbirner Bürger sind sich einig: Rümmele ist und war eine Bereicherung für die Stadt.
Der gute Geist der Stadt
Als guter Geist im Hintergrund ist Rümmele auch heute noch aktiv. Als ehrenamtlicher Obmann und Vorsitzender ist er beim Freundeskreis des Franziskanerklosters und bei der Vogewosi noch aktiv; Letzteres auf Ersuchen von Landeshauptmann Wallner. „Aus der Stadtpolitik halte ich mich mit der Freude darüber, dass es im Rathaus prima läuft, heraus. Ehrenamtlich bin ich dort ein bisschen dabei, wo andere meinen, ich könne etwas an Erfahrung einbringen.“
Mit angenehmer Bescheidenheit kam er als Forstwirt in die Schule und als Professor in die Politik. Einflussreiche Persönlichkeiten schätzten und schätzen Rümmele aber bis heute an ihrer Seite.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.