Mehr Sicherheit für die Biker

Vorarlberg / 06.04.2017 • 22:33 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die VN berichteten bereits am 26. August 2016 exklusiv.
Die VN berichteten bereits am 26. August 2016 exklusiv.

Neue Bodenmarkierungen gegen Motorradunfälle: Erste Pilotprojekte erfolgreich.

Wien, Schwarzach. (VN-gs) Jährlich ereignen sich in Österreich über 4000 Motorradunfälle, 85 Motorradlenker starben im Jahr 2016 bei Unfällen in Österreich – umso wichtiger sind effiziente Unfall-Präventionsmaßnahmen. Ein Pilotprojekt des KfV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) zeigt nun erste Erfolge.

Gefährliche Schräglage

Untersuchungen zeigen, dass sich viele Unfallhergänge ähneln: In einer unübersichtlichen Linkskurve kommt ein Motorradfahrer in Schräglage gefährlich nah über die Mittellinie. Plötzlich kommt Gegenverkehr, worauf der Motorradlenker mit einem abrupten Ausweichmanöver reagiert und stürzt. Viele Biker lassen sich durch die Mittellinie zu einer falschen Kurvenlenkung verleiten. Studien aus den vergangenen Jahren zeigen, dass 95 Prozent der analysierten Fahrer eine zu enge Kurvenlinie wählen. In einem Pilotprojekt des KfV wurden deshalb auf beliebten Motorradstrecken in unübersichtlichen Linkskurven Bodenmarkierungen angebracht, die das Kurvenfahrverhalten von Bikern sicherer gestalten sollen. Nun steht fest: Die ellipsen- und balkenförmigen Bodenmarkierungen erfüllen ihren Zweck. Nach Aufbringung der Markierungen wählten beinahe doppelt so viele Motorradlenker als bisher eine sichere Kurvenfahrlinie.

Positiver Einfluss

Und: Während zuvor jeder Vierte ganz besonders nah an der Mittelinie fuhr, wählten nach Anbringung der Markierungen nur noch etwa neun Prozent der Motorradlenker diese besonders gefährliche Kurvenfahrlinie. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Ellipsen- als auch die Balken-Markierungen einen positiven Einfluss auf die Fahrlinienwahl haben. Bei Streckenabschnitten, auf denen bei besonders vielen Motorradlenkern ein gefährliches Kurvenfahrverhalten zu erkennen ist, kann das Kurvenverhalten durch die Anbringung der Markierungen deutlich verbessert werden“, so Martin Pfanner vom KfV Vorarlberg.

In Vorarlberg gelten die Faschinastraße nach Damüls und die Hochtannbergstraße als die gefährlichsten Motorradstrecken. Doch nicht nur diese Routen stehen im Visier des KfV. „Im Rahmen einer Begehung der Unfallhäufungsstellen in ganz Vorarlberg werden wir sehen, wo wir die neuen Bodenmarkierungen für Biker anbringen“, kündigt Pfanner an.

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