Jungphysiker jagen Medaillen

Vorarlberg / 29.05.2017 • 20:40 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Elias Hohl ist erst 14 Jahre alt.
Elias Hohl ist erst 14 Jahre alt.

Physik-Olympiade für Schüler in Bludenz. Ein IQ-Festival hochbegabter Jugendlicher.

Bludenz. Der Jüngste wurde erst kürzlich 14. Elias heißt er und kommt aus Graz. Elias lässt sich nicht stören während seiner Tätigkeit. So wie seine sechs anderen Kollegen ist er fieberhaft auf der Suche nach unterschiedlichen Lichtquellen, um deren Helligkeit und die einzelnen Farben zu bestimmen. Mit einfachsten Materialen und Hilfsmittel macht er das. So wie alle im Raum. Es ist Physik-Olympiade am Bludenzer Gymnasium. Das Finale. Insgesamt 14 Teilnehmer, darunter zwei Mädchen, kämpfen um die Medaillen. Sie müssen vier Experimente innerhalb von fünf Stunden durchführen. Die fünf Besten von ihnen fahren zu Weltolympiade.

Junge Einsteins

Dort war Katharina Buczolich, die 19-jährige HTL-Schülerin aus Eisenstadt schon letztes Jahr und gewann in Zürich gegen die hellsten jungen Physikerköpfe Europas die Bronzemedaille. Heuer macht sie an ihrer Schule die Matura. Doch während viele ihrer Kolleginnen und Kollegen in ganz Österreich auf die Mündliche büffeln, befindet sich Katharina im Bundesfinale in Bludenz. „Ach, wissen Sie“, sagt einer der anwesenden Betreuer, „die, die hier sind und später dann ihre Reifeprüfung machen, werden damit kein Problem haben.“  Katharina wird einmal Physik studieren. Warum sie schon jetzt eine so begnadete Jung-Wissenschaftlerin ist, kann sie nicht wirklich sagen. „Ich hab’ halt immer schon alles hinterfragt und war neugierig.“

Zu den jungen Einsteins zählt auch Konstantin Mark. Der in Düns wohnhafte gebürtige Wiener ist der einzige Vorarlberger Teilnehmer im Finale. Konstantin ist Schüler am BG Schillerstraße in Feldkirch. „Bezüglich Physik bin ich erblich vorbelastet. Mein Opa war schon Physiklehrer und mein Uropa ein ganz toller Physiker“, erzählt der Jugendliche, der natürlich auch in den anderen Fächern ein ausgezeichneter Schüler ist. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir hier auch Vorarlberger am Start haben“, betont Michael Salzgeber (50), Veransaltungsorganisator und selbst Lehrer für Mathematik und Physik am BG Bludenz. Salzgeber kümmert sich rührend um jeden einzelnen Teilnehmer und versucht, ihnen alle Wünsche zu erfüllen.

Hohes Niveau

Ganze zwei Wochen haben sie sich in Bludenz auf den Bewerb vorbereitet und entsprechend trainiert. Sieben Stunden täglich waren die 14 besten Jungphysiker der Republik dabei mit verschiedensten Experimenten beschäftigt. Jetzt geht es um die Medaillen.

„Das Niveau ist im Vergleich zu den Anfängen erstaunlich hoch“, berichtet Helmut Mayr (72), Bundestrainer der Jungphysiker und Gründer der Physik-Olympiade, die es seit 1982 gibt.

Erst zum zweiten Mal findet diese Schüler-Physik-Olympiade in Vorarlberg statt. „Es war höchste Zeit, dass wir wieder einmal Gastgeber sein dürfen“, freut sich Salzgeber. Die Sieger der Bewerbe werden heute ermittelt.

Ein Vorarlberger Teilnehmer ist keine Selbstverständlichkeit.

Michael Salzgeber
Konstantin Mark ist Vorarlbergs einziger Teilnehmer an der Physik-Olympiade. Fotos: Hofmeister
Konstantin Mark ist Vorarlbergs einziger Teilnehmer an der Physik-Olympiade. Fotos: Hofmeister