Tabakmuseum öffnete die Türen

Vorarlberg / 12.10.2017 • 17:21 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Rainer Hartmann, Martin Welte und Thomas Welte bei der Eröffnung des neuen Tabakmuseums in der Vorarlberger Museumswelt.  he
Rainer Hartmann, Martin Welte und Thomas Welte bei der Eröffnung des neuen Tabakmuseums in der Vorarlberger Museumswelt.  he

Nächste Attraktion für die Vorarlberger Museumswelt in Frastanz.

Frastanz Um 1700 herum haben Frastanzer Wanderarbeiter Tabakpflanzen aus dem Elsaß nach Frastanz gebracht und erfolgreich angebaut. Fast 150 Jahre lang war Tabak eine wichtige Einnahmequelle für viele Familien und der „Tabacco di Frastanza“ sowie der „Tabacco Mariexa“ wurden sogar in Italien und Frankreich geraucht.

„Es war Harald Ludescher, der diesen interessanten Teil der Frastanzer Geschichte im Jahr 2002 wieder in Erinnerung rief“, betonte Bürgermeister Eugen Gabriel bei der Begrüßung der Gäste zur Eröffnung des Tabakmuseums. Schon damals hatte der Altbürgermeister eine erste Ausstellung mit Tabak­utensilien organisiert.

Historie in Szene gesetzt

Wertvolle historische Pfeifen und Schnupftabakdosen, Kautabak­utensilien und mehr: In der Vorarlberger Museumswelt in der Energiefabrik an der Samina in Frastanz haben die von den Kuratoren Sabine Fellner und Georg Thiel ausgewählten historischen Gegenstände und Gemälde nun eine dauerhafte Heimat gefunden. Mit audiovisuellen Elementen und Erläuterungen aufregend in Szene gesetzt, wird die Tabakgeschichte lebendig und sogar eine frühere „Vorsteherstube“ ist eingerichtet.

Unermüdlicher Einsatz

Konzipiert und gestaltet wurde das neue Tabakmuseum federführend von Ursula Ender. Die Nüziger Architektin richtete ihren Dank an Grafiker Martin Caldonazzi, Altbürgermeister Harald Ludescher und die ehrenamtlichen „Heinzelmännchen“ des Vereins Museumswelt für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Umsetzung. Auch bei den beteiligten Handwerksbetrieben bedankte sich Ender. Gemeindearchivar und Historiker Thomas Welte gab einen interessanten Einblick in die Frastanzer Tabakgeschichte.

Während noch 1811 im Dorf 290 Zentner Tabak geerntet wurden, setzte 1828 die Einführung des Tabakmonopols und der Beginn der Textilindustrie ab 1830 dem Frastanzer Tabakanbau den Todesstoß. Einmal noch, im Revolutionsjahr 1848, flackerte der Widerstand der Bauern gegen die Obrigkeit auf. Bei der Ausstellungseröffnung weilten unter den vielen Gästen auch Hubert Gorbach sowie die Bürgermeister aus Schnifis und Düns Anton Mähr und Gerold Mähr. Nach den offiziellen Ansprachen führte der Gemeindearchivar die Gäste durch das neue Museum und in­formierte über die Ausstellungsstücke. HE

Im Zuge der Langen Nacht der Museen konnte das neue Tabakmuseum erstmals besucht werden. VN/sams
Im Zuge der Langen Nacht der Museen konnte das neue Tabakmuseum erstmals besucht werden. VN/sams