Tourismus als Zugfeder für die Gemeinde

Vorarlberg / 17.10.2017 • 17:10 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Bürgermeister Herbert Bitschnau leitet seit zwölf Jahren die Geschicke der Gemeinde Tschagguns. meznar.media
Bürgermeister Herbert Bitschnau leitet seit zwölf Jahren die Geschicke der Gemeinde Tschagguns. meznar.media

Gute Infrastruktur als wichtige Voraussetzung für die Zukunft.

TSCHAGGUNS Wie viele andere Gemeinden hat auch Tschagguns mit finanziellen Sorgen zu kämpfen. „Die Spielräume sind mehr als eng“, sagt Bürgermeister Herbert Bitschnau. Worauf er im Besonderen Wert legt, worauf er stolz ist und was er gerne machen würde, das verrät der Gemeindechef im Gespräch mit den VN.

 

Was hat Sie persönlich dazu bewogen Bürgermeister zu werden?

Bitschnau Mein Vater war bereits Bürgermeister in Tschagguns. Ich habe mir immer gedacht: ‚Das will ich ganz sicher nicht.‘ Ich war mit meiner Aufgabe im Sparmarkt sehr zufrieden, bin dann über Kollegen aber doch in die Politik gekommen. Während der Zeit im Gemeindevorstand habe ich gemerkt, dass mich das Gestalten in einer Gemeinde reizen würde. Als der logische Nachfolger von Guntram Bitschnau, Vizebürgermeister Elmar Egg, das Amt nicht übernehmen wollte, bin ich quasi hineingerutscht. Ich habe das aber nie bereut.

 

Welche Projekte bzw. Themenbereiche liegen Ihnen besonders am Herzen?

Bitschnau Ganz wichtig ist der Tourismus. Wir haben einen sehr hohen Privatzimmeranteil, daher müssen wir schauen, dass wir seitens der Gemeinden eine gute Infrastruktur zur Verfügung stellen. Dank der guten Zusammenarbeit mit Schruns können wir uns Anlagen wie Aktivpark, Fußballplatz oder Freibad leisten. Auch der Liftbetreiber im Ort ist diesbezüglich sehr förderlich. Was in diesem Zusammenhang auch wichtig ist, sind Hotelprojekte. An mehreren Standorten in der Gemeinde gibt es Bestrebungen, Projekt zu verwirklichen. Am weitesten sind wir derzeit beim Schwimmbad. Was auch dringend ansteht, ist die Sanierung von Volksschule und Kindergarten. Auch der Ausbau der Spielgruppe „Quattapätsch“ wird uns in nächster Zeit noch beschäftigen.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Bitschnau Eines der Highlights der letzten Jahre war sicherlich, die Trinkwasserversorgung für Tschagguns wieder auf Vordermann zu bringen und dank des Kaufs einer zweiten Quelle auf Jahrzehnte zu sichern. Ein weiteres Highlight sind die Erneuerungen beim Aktivpark Montafon. Nicht zu vergessen die Schanzenanlage, die trotz aller Widrigkeiten gebaut wurde.

 

Ist der soziale Wohnbau ein Thema in Ihrer Gemeinde?

Bitschnau In diesem Bereich haben wir unsere Aufgaben gemacht. In Tschagguns hat es den sozialen Wohnbau schon sehr früh gegeben. Das aktuellste Projekt wurde von der Vogewosi auf dem Grund der ehemaligen Zollhäuser im Ortszentrum realisiert. Zudem haben wir im Rasafei zwei große Wohnblöcke und auch in der Illstraße. Laut aktuellem Wohnwerberprogramm gibt es in Tschagguns derzeit nicht viele Wohnungssuchende.

 

Was würden Sie machen, wenn sie nicht Bürgermeister wären?

Bitschnau Ich wäre wohl immer noch Einzelhändler. Was mich aber immer schon fasziniert hat, ist ein Handwerksberuf. Eigentlich wollte ich Schreiner werden. Als Bürgermeister kommt man an vielen Tagen heim und kann nichts vorzeigen. Als Schreiner siehst du, was du geschaffen hast, das würde mir gefallen.

 

Was würden Sie sich für Ihre Gemeinde wünschen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?

Bitschnau Dass Tschagguns weiter gemächlich wächst und die Tourismusgesinnung im Ort noch besser wird. VN-js, ral

Zur Person

Herbert Bitschnau

ist seit 2005 Bürgermeister der Gemeinde Tschagguns und seit 2015 Montafoner Standesrepräsentant.

Geboren 12. Juli 1960

Familie verheiratet, 4 Kinder, 3 Enkel

erlernter Beruf Einzelhandelskaufmann

Hobbys Mountainbiken, Wandern, Skifahren, Volleyball

Lebensmotto Nicht jedes Thema ausführlich kommentieren.

Mehr zum Interview mit Bürgermeister Herbert Bitschnau lesen Sie morgen in der VN Heimat Bludenz.