Feldkircher Ill bekommt mehr Freilauf

Dammsanierung und Revitalisierung geht in zweite Etappe.
feldkirch Die Arbeiten an der Revitalisierung der Ill zwischen Tosters und Gisingen gehen ab Montag, 6. November, wieder los. In der vergangenen Niedrigwasser-Periode, zwischen Oktober 2016 und März 2017, wurde bereits der Bereich von der Spinnerei Gisingen flussabwärts bis zum Siedlungsrad von Nofels „wilder“ gemacht. Die Ill erhielt mehr Platz, in Niedrigwasserphasen sind jetzt kleine Inseln im Fluss zu sehen. Im Rahmen der Arbeiten wurde auch die Fahrradunterführung unter der Noflerbrücke neu gestaltet.
Nun startet der zweite und letzte Bauabschnitt des Projekts. Ab Montag werden im Bereich von der Spinnerei Gisingen flussaufwärts bis etwa 50 Meter vor der Eisenbahnbrücke bei der Vorarlberghalle die gleichen Maßnahmen gesetzt wie zuvor weiter flussabwärts. Da man im Vorjahr bereits 60 Prozent des Gesamtprojekts stemmen konnte, erklärt Wolfgang Erath, Geschäftsführer des Wasserverbandes Ill-Walgau, könne man dieses Jahr etwas später starten. Auch der geplante Betrieb der Kraftwerke der Illwerke VKW im Winter komme dem Zeitplan entgegen, da es zu einer reduzierten Schwallwasserführung komme. Das komplette Projekt kostet 5,8 Millionen Euro und wird zu 60 Prozent vom Bund, zu 30 vom Land und zu 10 Prozent vom Bauherrn, dem Wasserverband Ill-Walgau, getragen.
Mehr Platz für Ill
Beim Projekt geht es um zwei Effekte. So wird der Wasserlauf wieder viel natürlicher gestaltet. Es geht aber auch sehr stark um den Hochwasserschutz. Denn im Abschnitt, der saniert wird, werden jährlich an die 80.000 Kubikmeter Geschiebe von der Ill transportiert. Das führte dazu, dass sich der Fluss in den letzten Jahrzehnten eingegraben hat und die Dämme zunehmend unterspült wurden. Die Sanierung dieser Dämme steht deshalb im Fokus der Arbeiten.
Dazu kommt, dass dank der neuen Gestaltung die Ill mehr Wasser führen kann. Die Sohle wird zwar um etwa 1,5 Meter angehoben, das Bett wird aber auch bis zu zehn Meter breiter. Dank der Hindernisse im Bett wird die Ill in Zukunft immer wieder einen etwas anderen Lauf suchen, was das Eingraben des Flusses verringert. Bei der Eisenbahnbrücke wird zudem eine neue Sohlrampe errichtet, die für Fische leichter passierbar wird. Eine ähnliche Maßnahme wurde bereits bei der Noflerbrücke getroffen.
Für die Ausführung der Bauarbeiten während der Niedrigwasserperiode wird der gesamte Radweg auf dem Illdamm oberhalb der Noflerbrücke bis zur neuen Vereinigungsbrücke gesperrt. Winterfeste Radler können lokal ausweichen. Auch die Aufgänge zum Damm werden gesperrt, da dort der Baustellenverkehr abgewickelt wird. Im April 2018 soll der Damm wieder für Radfahrer und Fußgänger freigegeben werden. VN-gms