Frischer Wind in Bund und Land

Präsidentenamt Das Amt des Nationalratspräsidenten ist das zweithöchste in Österreich. Für den Altacher Karlheinz Kopf (60, VP), seit 2013 hinter Doris Bures (55, SP) zweiter Präsident, wäre ein Aufrücken zur Nummer eins Höhepunkt seiner politischen Karriere. Die VP hat als stärkste Kraft im Nationalrat das Recht auf den prestigeträchtigen Job. Doch Kopf ist, so ist in Wien zu hören, nicht der Wunschkandidat von Parteichef Sebastian Kurz (31, VP). Seine Chancen stehen wohl schlecht. Unterstützung erhofft er sich von LH Markus Wallner (50), der auf Bundesebene lobbyieren soll. Grund zur Freude hat hingegen Martina Ess (37, VP). Wenn Kurz Kanzler wird, zieht die VP-Kandidatin in den Nationalrat ein. Damit sitzen in der kommenden Legislaturperiode acht Vorarlberger im Nationalrat.
Auer im Glück Was die VN in dieser Rubrik bereits 2016 ankündigten, ist jetzt offiziell: Manuela Auer (52, SP) wird den Landtagsstuhl des künftigen Nationalratsabgeordneten Reinhold Einwallner (46, SP) übernehmen. Das Glück hat die Bludenzerin nicht nur in der Karriere gepachtet: Am Freitag läuteteten für Auer und den Steirer Erich Schloffer (54) die Hochzeitsglocken. Als Trauzeugin fungierte Parteichefin Gabi Sprickler-Falschlunger (60, SP), die mit LR Johannes Rauch (58, Grüne) und dem Bludenzer Vizebürgermeister Mario Leiter (52, SP) zur Hochzeitsparty gekommen war. Übrigens: Den Namen behält Auer. Ob die neue Abgeordnete und ÖGB-Geschäftsführerin ihren Job als AK-Vizepräsidentin an den Nagel hängen wird, galt bisher als offen. Hinter den Kulissen ist die Rede „von einer gemeinnützigen Lösung“, die Auer auf Schiene bringen will. Sie habe die Absicht, weiter in der AK tätig zu bleiben, wolle auf die Entschädigung von monatlich 2200 Euro verzichten und das Geld „karitativen Zwecken“ widmen. Als logischer Erbe Auers galt lange der Dornbirner Werner Posch (58, SP).
Alte Hasen Vor zwei Jahren wurde in Dornbirn das Strategieprojekt „Zukunft Stadtpolizei“ gestartet. Bisher war davon nach außen hin wenig zu spüren. Das hat sich im Frühjahr mit einer für viele bemerkenswerten Personalentscheidung geändert. Mit der Ernennung von Stefan Schwarzmann (31) zum neuen Kommandanten will Stadtchefin Andrea Kaufmann (48, VP) offenbar für frischen Wind im rund 30 Köpfe starken Team sorgen. Dass ein Dreißigjähriger bei der Ausschreibung die Nase vorn hatte, sorgte für einiges Erstaunen in Exekutivkreisen, weil sonst eher „alte Hasen“ zum Zug kommen. Alles auf den Kopf stellen wird Schwarzmann nicht müssen, die Stadtpolizei wird laut einer Umfrage von der Bevölkerung überwiegend positiv benotet.

„Löcher haben wir keine gefunden.“
FPÖ-Koalitionsverhandler Norbert Hofer,
nachdem er das Budget unter die Lupe genommen hat.

„Das ist eindrucksvoll und manchmal auch abschreckend. Als wäre ein Androide im Amt.“
Neos-Chef Matthias Strolz
ist fasziniert von Sebastian Kurz‘ Selbstkontrolle.

„Dann machen wir eben keine Wohnrechtsberatung mehr und schicken die Leute, die Fragen zu ihren Mietverträgen haben, zu Sebastian Kurz nach Wien.“
Vorarlbergs Arbeiterkammer-Direktor Rainer Keckeis
warnt vor der Kürzung der AK-Mitgliedsbeiträge.