Götznerin träumt von Olympia-Medaille

Desirée Klinger gilt als hoffnungsvolles Talent im Judosport.
Götzis Die Götzner Judoka-Athletin Desirée Klinger (24) hat einen Traum: Sie möchte 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio auf der Martte stehen und mit einer Medaille zurückkehren. Desirée habe schon als kleines Mädchen gerne gekämpft – und zwar mit ihrem Vater, der in seiner Jugend auch schon Judoka war. Im Kindergarten zeigte sie anderen Kindern Fall- und Wurftechniken. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich endlich mit sechs Jahren zum Anfängerkurs beim UJC Hohenems durfte. Mein Vater begann dann auch wieder mit Judo und wurde mein Trainer bis ich 15 Jahre alt war und in das Sportgymnasium Dornbirn-Schoren eintrat. Das Trainingspensum hat sich dadurch deutlich gesteigert und ich fasste Fuß im Nachwuchskader des österreichischen Judoverbandes“, erzählt die junge Sportlerin.
Besonders gut gefällt Desirée die Vielseitigkeit des Judosports. Im Vergleich zum Radsport oder zum Schwimmen trainieren die Judokas sehr viele Bereiche wie: Ausdauer, Geschicklichkeit und spezielle Wurf- und Hebeltechniken. Auch das Reisen zu den verschiedenen nationalen und internationalen Trainigscamps und Judoturnieren gefällt Klinger sehr an ihrem Beruf.
Leidensgeschichte
Ein Kreuzbandriss im Knie bei einem Turnier in Belgien warf Klinger vor vier Jahren für lange Zeit zurück. Das war für sie eine herbe Enttäuschung, weil sie gerade auf dem Weg zur Teilnahme an der U-20 Weltmeisterschaft war. „Viele Menschen begleiteten mich auf dem Weg zurück, sodass ich im Jahr 2014 wieder gestärkt in das Wettkampfgeschehen eingreifen und mich in der Rangliste unter die besten zehn der Gewichtsklasse beim Europacup hochkämpfen konnte“, freut sich Klinger. Durch die guten Leistungen erhielt sie einen der begehrten Heeressportplätze und rückte im Juni vor zwei Jahren in das HLSZ (Heeres-Leistungssport-Zentrum) in Dornbirn ein. Aber das Pech blieb der Heeressportlerin treu. Das operierte Knie entzündete sich 2015 wieder. Zwei weitere Operationen folgten, was wieder ein halbes Jahr Trainingspause bedeutete. Der Weg zurück an die Spitze wurde durch spezielles Aufbautraining des Olympiazentrums Dornbirn wesentlich verkürzt. Anfang dieses Jahres musste Klinger mit einem sportlichen Burnout kämpfen. Hier war ihre Familie eine große Unterstützung, um dieses zu bewältigen und an ihren Zielen fest zuhalten. Seit Juli 2017 trainiert die ambitionierte Sportlerin mit ihrem neuen Trainer: Craig Fallon. „Er hat das nötige fachliche Knowhow und wir stehen menschlich auf derselben Ebene. Mit ihm habe ich meine Motivation für den Judosport nun wirklich wiedergefunden,“ so Klinger.
„Nach dem zweiten Platz beim Europacupturnier in Russland 2016 ist mein nächstes Ziel, bei einem Weltcup auf dem Podest zu stehen. Nach wie vor ist es mein Traum, in gut zwei Jahren in Tokio bei den Olympischen Spielen teilzunehmen,“ stellt Klinger in Aussicht. Bis dahin gilt es noch viele harte Trainingseinheiten zu absolvieren, um den „sanften Weg“ an die Spitze weiter zu verfolgen. VER
Zur Person
Desirée Klinger
Die Götzner Heeressportlerin träumt von einer Teilnahme bei den Judo-Bewerben der Olympischen Spiele 2020 in Tokyo
Geboren 11. August 1983 in Dornbirn
Wettkampfmaße 168 cm groß,
57 Kilogramm schwer
Spitzname Desi
Vorbild Sabrina Filzmoser
Motto „Realize your dreams“ – Verwirkliche deine Träume