Schokolade und Schnitzel zum Jubiläum

In Feldkirch wird heute millionstes „Essen auf Räder“ ausgeliefert.
feldkirch Einer von aktuell 110 Beziehern von „Essen auf Rädern“ der Stadt Feldkirch bekommt heute die millionste Mahlzeit zugestellt, die im Rahmen der Aktion ausgeliefert wird. Was es genau geben wird, steht noch nicht fest. Aber es wird auf jeden Fall eine Schokolade als Dessert geben, erklärt Herbert Lins, Geschäftsführer der Seniorenbetreuung Feldkirch. Zudem werde man in den kommenden Tagen möglichst viele der Lieblingsspeisen der meist betagten Kunden zubereiten. Der Favorit sei dabei das Wiener Schnitzel. „Beim Geschmack liegen da die älteren Menschen ganz ähnlich wie die Jungen“, schmunzelt er. Aber auch Süßspeisen sind gefragt.
Frisch und regional
Seit 37 Jahren wird in Feldkirch „Essen auf Rädern“ angeboten. Die Wurzeln liegen aber sogar noch weiter zurück. In den 70er-Jahren habe der damalige Ortsvorsteher von Nofels, Russ-Preis-Träger Günther Lampert, organisiert, dass eine Noflerin vom nahen Altenheim aus bekocht wurde, erklärt Bürgermeister Wilfried Berchtold. „Das waren die Wurzeln von Essen auf Rädern.“ Seit 1980 wird das Angebot aber geordnet aufgezogen. Damals waren es an die 25 Bezieher, derzeit an die 110, die von Montag bis Samstag täglich ein Mittagessen erhalten. „Es gibt jeden Tag ein dreigängiges Menü“, erklärt Lins. Gekocht wird von einem sechsköpfigen Team im Haus Nofels. „Wir legen dabei Wert darauf, frisch zu kochen und regionale Produkte zu verwenden.“ Auf besondere Vorlieben, Diäten, Allergien und Ähnliches nimmt man dabei natürlich Rücksicht. Das sei eine der großen Herausforderungen. Die andere ist es, die 110 Essen täglich pünktlich zwischen elf und 13 Uhr zu den Menschen zu bringen. Das übernehmen ein Fahrer sowie zwei Zivildiener. Und die bilden auch eine soziale Brückenfunktion. „Ein nettes Wort bzw. ein kurzes Gespräch ist speziell für Kunden, die alleinstehend sind, sehr wichtig“, betont Lins eine weitere wichtige Funktion des Angebots „Essen auf Rädern“.
Betreuung weiter ausbauen
Für Feldkirchs Bürgermeister bildet „Essen auf Rädern“ einen wichtigen Faktor im Netz der ambulanten Dienste der Stadt. Und das lässt man sich etwas kosten. 345.000 Euro beträgt der jährliche Aufwand, etwa 70.000 Euro Abgang übernimmt die Stadt. „Essen auf Rädern ermöglicht den Menschen, in ihrer gewohnten Umgebung leben zu können“, ist die Dienstleistung für den Stadtchef aber unverzichtbar. Die Unterstützung und Betreuung älterer Menschen sei eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre für die Lokalpolitik, erklärt er, hier werde man in den nächsten Jahren das Angebot weiter ausbauen. So soll etwa das Haus Schillerstraße ein neues Konzept erhalten und das betreute Wohnen weiter ausgebaut werden. Aktuell freut sich Berchtold aber erst einmal über das „Jubiläum des sozialen Engagements“, das heute in Feldkirch gefeiert wird. VN-gms
