Es muss nicht immer neu sein

Krankenpflegeverein Bregenz vertraut seit Anfang des Jahres auf vier gebrauchte Elektroautos.
Bregenz Einige Mitarbeiter des Krankenpflegevereins (KPV) Bregenz waren ziemlich skeptisch, als Vereinsobmann Armin Greußing Anfang des Jahres über die Erweiterung des Fuhrparks um Elektroautos informierte. Zweifel gab es vor allem hinsichtlich der Alltagstauglichkeit. Bedenken, die Monate später weggewischt sind. Das Pflegepersonal, das mit den E-Flitzern durch Bregenz düst – unter ihnen auch Diplomkrankenpfleger Fuad Kurtovic – sind überrascht. „Jedes unserer Autos ist einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter zugeteilt. Das bedeutet: Wir konnten nun schon viele Erfahrungen sammeln und sind sehr zufrieden“, weiß Greußing.
Auch deshalb, weil der Einsatzzweck für die gebrauchten Stromer nicht sinnvoller sein könnte: Zwischen fünf und 20 Kilometer pro Tag werden mit den Autos im Schnitt in Bregenz zurückgelegt, mehr als 1000 Kilometer pro Jahr kommen deshalb selten zusammen. Reichweitensorgen gibt es da wenig überraschend nicht einmal mit der ersten E-Auto-Generation. Aktuell sind beim Krankenpflegeverein Bregenz vier Elektroautos im Einsatz, ein weiteres wurde bereits geordert.
In naher Zukunft steht also ein Viertel des 20 Pkw umfassenden Fuhrparks unter Strom. „Umweltschutz und Emissionsausstoß waren wichtige Beweggründe, diesen Schritt zu gehen“, erklärt der KPV-Obmann. Hinzu kam, dass sich für den Krankenpflegeverein über das Institut für Wirkungsforschung und Entwicklung (Kairos) die Option eröffnete, günstig an gebrauchte E-Fahrzeuge zu kommen. Greußing: „Wir mussten zum Teil sehr alte Autos aufgrund technischer Mängel ausmustern. Für uns waren gebrauchte Elektroautos als Ersatz die optimale Lösung.“ Ob geplant ist, noch mehr Elektroautos in den Fuhrpark aufzunehmen? „Das ist nicht ausgeschlossen, hängt aber auch von der Infrastruktur ab“, sagt der Vereinsobmann.
Eigene PV-Anlage
Am Standort des Krankenpflegevereins Bregenz stehen vier Elektrotankstellen zur Verfügung. So wird sichergestellt, dass die Autos allmorgendlich ihr volles Reichweitenspektrum abrufen können. Eine neue Photovoltaikanlage macht es zudem möglich, dass die E-Flitzer vom selbst produzierten Strom versorgt werden. 6,4 kWp Leistung schafft die PV-Anlage auf dem Dach. Genug also, um auch das anstehende fünfte Auto problemlos mit Energie zu versorgen.
„Umweltschutz und Emissionsausstoß waren wichtige Beweggründe, diesen Schritt zu gehen.“
E-Mobilität-Tipp
Förderung Bund Die Anschaffung von E-Pkw für Betriebe wird vom Bund mit bis zu 1500 Euro gefördert. Die Autoimporteure gewähren ebenfalls einen Nachlass von bis zu 1500 Euro. Infos unter www.umweltfoerderung.at
Förderung Land Die Anschaffung von E-Autos im öffentlichen Interesse (Taxi, Carsharing, soziale Dienste) wird vom Land zusätzlich mit
1500 Euro gefördert. Infos unter www.vorarlberg.at/energie